Nokia blockiert VP8

Nokia legt sich mit Google an

Uhr | Aktualisiert

Die Standardisierung von Googles Videocodec VP8 galt eigentlich als abgeschlossen - wäre da nicht Nokia.

Mit seinem WebM-Projekt will Google das Videoformat VP8 zum neuen Webstandard machen. Google hatte VP8 mit dem Kauf von On2 Technologies erworben und unter eine offene Lizenz gestellt. Das Format soll H.264 ersetzen, das nur noch bis Ende 2015 kostenlos genutzt werden darf.

Fast drei Jahre nach dieser Ankündigung rebelliert nun Nokia: VP8 sei eine "proprietäre Technik" ohne Vorteile gegenüber H.264. Das Format verstosse zudem gegen 86 Patente, wobei 64 erteilt und 22 beantragt seien. Diese sollen nicht unter die FRAND-Regel (Fair, Reasonable and Non-Discriminatory) fallen. Das heisst, dass sie Nokia nicht zu fairen und nicht diskriminierenden Bedingungen lizenzieren müsse.

Nokia hat diese Bedenken der Internet Engineering Task Force gemeldet. Diese macht Vorschläge zur Standardisierung von Web-Technologien. Laut Blogger Florian Müller könnte dies dazu führen, dass VP8 teurer als H.264 werde.

Im März hatte Google eine Lizenzvereinbarung mit dem Patentverwalter MPEG Licensing Administration angekündigt. Die Vereinbarung erlaubt Google die Verwendung von VP8-Patenten von elf Unternehmen, die nicht genannt wurden. Nokia war offensichtlich keines davon.

VP8 wird derzeit von Google Chrome, Firefox und Opera unterstützt.