Orange und Sunrise wollen fusionieren

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Die Mutterkonzerne von Orange (France Telecom) und Sunrise (TDC) haben Verhandlungen aufgenommen, um ihre beiden Tochterunternehmen zusammenzuführen. Der Plan: France Telecom bezahlt 1,5 Milliarden Euro für eine 75-Prozent-Mehrheit, TDC bekommt den Rest. Das fusionierte Unternehmen käme so auf rund 3,4 Millionen Mobilfunkkunden (Stand: Juni 2009, Marktanteil: 38 Prozent) und 1,1 Milllionen Festnetz- und Breitbandinternetkunden (Stand: Dezember 2008, Marktanteil: 13 Prozent) in der Schweiz. Landesweit könnte man so auf ein Netzwerk von über 100 Verkaufsstellen zurückgreifen und durch den gemeinsamen Netzausbau rund ein Drittel der bisher geplanten Mobilfunkantennen einsparen, heisst es in der Pressemitteilung. Der Verwaltungsrat soll aus Vertretern von TDC und France Telecom bestehen. Neuer CEO soll Thomas Sieber werden, der jetzige Orange-Schweiz-Chef. Christoph Brand soll bis zum Abschluss der Transaktion CEO von Sunrise bleiben, anschliessend aber gehen. Durch den Zusammenschluss sollen Synergien im Umfang von 3,2 Milliarden Franken frei werden, unter anderem im operativen Geschäft (jährlich 200 Millionen Franken) und bei den Investitionsausgaben (570 Millionen zwischen 2010 und 2015). Ab 2015 sollen jährliche Einsparungen von 65 Millionen möglich sein. Der Plan sieht ein Aktienrückkaufprogramm für den durch TDC gehaltenen Anteil vor, der bei Bedarf jeweils im ersten Quartal der Jahre 2012, 2013 und 2014 getätigt werden könne. Zudem könnte TDC seinen Anteil frühestens zwei Jahre nach Vertragsabschluss an einen Dritten verkaufen, oder das neue Unternehmen frühestens nach drei Jahren an die Börse gebracht werden. Alternativ soll France Telecom nach dem ersten Jahr nach Abschluss der Transaktion laufend die Möglichkeit haben, eine Option auf den Anteil von TDC auszuüben. Vor der Vertragsunterzeichnung, die für die zweite Hälfte Februar 2010 erwartet wird, werden sowohl France Telecom als auch TDC eine abschliessende Due Diligence durchführen. Der Vollzug der Transaktion ist abhängig von der Zustimmung durch die Wettbewerbskommission.