Mit 10 Prozent

Update: US-Regierung steigt bei Intel ein

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von Dylan Windhaber und René Jaun und Joël Orizet und fsi, rja, dwi, jor

Erst vor Kurzem forderte US-Präsident Donald Trump noch die Absetzung des Intel-CEOs Lip-Bu Tan - nun gibt der Chiphersteller bekannt: Die US-Regierung investiert 8,9 Milliarden US-Franken in Intel-Stammaktien. Somit erhält sie einen Anteil von fast 10 Prozent am Unternehmen.

(Source: Ralphs_Fotos / pixabay.com
(Source: Ralphs_Fotos / pixabay.com

Update vom 25.08.2025: Die US-Regierung steckt rund 8,9 Milliarden US-Dollar in Intel-Stammaktien. Diese Vereinbarung mit der Trump-Administration dient dazu, den Ausbau der Chipproduktion in den USA zu stärken, wie Intel in einer Mitteilung schreibt. 

Im Rahmen der Förderung erwerbe die US-Regierung 433,3 Millionen Aktien zum Preis von 20,47 US-Dollar pro Stück, was unter dem aktuellen Börsenkurs liegt. Dadurch hält die US-Regierung einen Anteil von 9,9 Prozent am gesamten Unternehmen. Die Beteiligung bleibe aber passiv: Die US-Regierung erhält weder einen Sitz im Vorstand, noch besondere Kontroll- oder Informationsrechte. 

Der Schritt sei Teil des Investitionspakets aus dem Chips and Science Act und dem Secure-Enclave-Programm. Zusammen mit den bisherigen Chips-Zuschüssen steige die Gesamtförderung für Intel damit auf insgesamt 11,1 Milliarden US-Dollar. 

 

Update vom 15.08.2025:

US-Regierung könnte sich an Intel beteiligen

Die USA wollen möglicherweise in den Tech-Konzern intel investieren. Dies berichtet "Bloomberg". Demnach sollen US-Präsident Donald Trump und Intel-CEO Lip-Bu Tan anlässlich ihres Treffens vom 11. August eine mögliche Beteiligung der US-Regierung an Intel angesprochen haben, heisst es unter Berufung auf anonyme Quellen. Ziel der Investition wäre es, die Verlagerung der Chipproduktion in die USA voranzutreiben. Allerdings seien die privaten Verhandlungen noch am Anfang und ob ein Deal zustande kommt, sei nicht sicher.

 

Update vom 12.08.2025:

Trump trifft sich nach Rücktrittsforderung mit Intel-CEO

Vergangene Woche hat US-Präsident Donald Trump den Intel-Chef Lip-Bu Tan zum Rücktritt aufgefordert. Der Vorwurf: ein Interessenkonflikt aufgrund mutmasslichen Verbindungen zu chinesischen Unternehmen. Nun hat sich Trump mit Tan sowie dem Handelsminister Howard Lutnick und dem Finanzminister Scott Bessent getroffen, wie "Reuters" berichtet. 

Der US-Präsident hat Tan daraufhin gelobt und das Treffen als "sehr interessant" bezeichnet, wie seinem Beitrag auf Truth Social zu entnehmen ist. Zudem bezeichnete er den Erfolg und den Aufstieg des Intel-CEOs als "erstaunliche Geschichte". Nun würden Trumps Kabinettsmitglieder gemeinsam mit Tan während der kommenden Woche Vorschläge ausarbeiten, schreibt der US-Präsident.

Tan habe eine klare Aufgabe bei Intel: Versäumtes in der KI-Chip-Branche aufholen und verlustreiche Auftragsfertigungspläne in den Griff bekommen, schreibt "Reuters". Investoren und ein ehemaliger Mitarbeitender zeigten sich gegenüber dem Portal besorgt, dass Trumps Rücktrittsforderung Tan von seiner Mission ablenken könnte. Der Intel-Chef bemühe sich nun, Trump davon zu überzeugen, dass er nach wie vor die richtige Person sei, um den amerikanischen Chiphersteller wieder auf Vordermann zu bringen. Das Unternehmen erklärte gegenüber "Reuters", es werde eng mit der Regierung zusammenarbeiten.

Lesen Sie ausserdem: Die Trump-Administration forderte die Chiphersteller Nvidia und AMD dazu auf, 15 Prozent ihrer Einnahmen aus Verkäufen in China an die US-Regierung abzugeben.

 

Originalmeldung vom 08.08.2025:

Donald Trump fordert Rücktritt von Intel-CEO

US-Präsident Donald Trump hat Intel-CEO Lip-Bu Tan zum sofortigen Rücktritt aufgefordert. In einem Beitrag auf seiner Social-Media-Plattform warf Trump dem Top-Manager vor, sich in einem schweren Interessenkonflikt zu befinden. Zuvor hatte der republikanische Senator Tom Cotton dem Intel-Chef "enge Verbindungen zu den chinesischen Kommunisten" unterstellt, wie "CNN" berichtet. 

In einem Brief an den Intel-Verwaltungsratspräsidenten Frank Yeary hatte Cotton den Intel-CEO für seine vorherige Rolle beim Chipentwickler Cadence Design Systems kritisiert. Unter der Führung von Tan habe das Unternehmen widerrechtlich Produkte an eine chinesische Militäruniversität verkauft und Technologien an ein chinesisches Unternehmen weitergegeben. Ausserdem, so der Vorwurf, gebe es Berichte, wonach der Intel-Chef "Dutzende" chinesische Unternehmen kontrolliere, von denen mindestens acht Verbindungen zur chinesischen Volksbefreiungsarmee hätten. 

In einer auf der Intel-Website veröffentlichten Mitteilung an die Mitarbeitenden weist Tan die Vorwürfe zurück. "Es kursieren derzeit viele Fehlinformationen über meine früheren Rollen", schreibt der Intel-CEO. In über 40 Jahren in der Branche habe er viele Beziehungen aufgebaut und dabei "stets im Einklang mit höchsten rechtlichen und ethischen Standards gehandelt". Man stehe im Austausch mit der US-Regierung, um die angesprochenen Punkte zu klären. Zudem beteuert der Manager: "Ich teile das Engagement des Präsidenten für die Stärkung der nationalen und wirtschaftlichen Sicherheit der Vereinigten Staaten voll und ganz, schätze seine Führungsstärke in diesen Fragen und bin stolz darauf, ein Unternehmen zu führen, das eine zentrale Rolle bei der Umsetzung dieser Ziele spielt."

Tan führt die Geschäfte von Intel erst seit Mitte März 2025 und soll den Halbleiterkonzern mithilfe eines umfassenden Sparprogramms wieder auf Kurs bringen. Der im heutigen Malaysia geborene Physiker trat die Nachfolge von Pat Gelsinger an, der im Dezember 2024 seinen Rücktritt erklärte, nachdem der einstige Branchenführer unter den Chipherstellern stark unter finanziellen Druck geraten war. 

 

Im Juni 2025 gab Intel übrigens weitere Sparpläne bekannt. Der Halbleiterhersteller lagert grosse Teile seines Marketings an Accenture aus und setzt dabei verstärkt auf künstliche Intelligenz. Mehr dazu lesen Sie hier

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