SAP und Sybase geben strategische Ausrichtung bekannt
Seit der Bekanntgabe der Übernahme des Datenbankspezialisten Sybase durch SAP im Mai dieses Jahres haben die beiden Unternehmen Roadmaps und Produktinnovationen gemeinsam entwickelt. Das Ergebnis stellte SAP gestern auf einer Pressekonferenz in Frankfurt und Boston vor. Geplant seien Co-Innovationen in drei Kernbereichen: Unternehmensmobilität, Geschäftsanalyse und Informationsmanagement im Unternehmen (Enterprise Information Management, EIM).
Innert der nächsten neun Monate werden beide Unternehmen ihre Technologien zusammenführen, um eine mobile Plattform auf der Basis offener Standards zu liefern. Die Plattform soll auf allen grossen mobilen Betriebssystemen laufen und alle wichtigen Endgeräte unterstützen. Mit der Plattform können Kunden und Partner neue mobile Lösungen auf der Basis existierender Anwendungen wie SAP Business Suite bauen. SAP bestätigte, dass Sybase als ein separates, unabhängiges Unternehmen weiter bestehen werde – und dass Kundeninvestitionen in Sybase-Produkte geschützt und unterstützt werden sollen.
Der Vorstandsvorsitzende Karl Liebstückel der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) äusserte zu der Sybase-Übernahme: "SAP signalisiert dem Markt mit der Sybase-Übernahme, dass das Unternehmen wieder zu neuer Stärke heranwächst. Eine starke SAP ist auch gut für die SAP-Anwender." Zudem bestätigte er, dass das Unternehmen aus Walldorf durch den Zukauf den Einsatz von Unternehmensanwendungen der SAP auf mobilen Geräten vorantreiben werde. Ausserdem hat sich der Konzern mit Sybase weitere Kompetenzen im Bereich In-Memory-Technologie ins Haus geholt. Allerdings wies die DSAG auch auf die Risiken hin, die mit einer solchen Übernahme verbunden sind. "Der Zukauf von Sybase wirft Fragen auf, die die folgenden Gebiete betreffen: Investitionsschutz, Produktabgrenzung etwa im Bereich der Datenbanken, Support und die künftige Preispolitik", so Liebstückel.
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