Distributed Denial of Service

Schweizer Nameserver überstehen DDoS-Angriff

Uhr | Aktualisiert

Sämtliche Nameserver von .ch wurden gestern für einen DDoS-Angriff auf US-amerikanische Websites missbraucht. Switch konnte den schädlichen Verkehr jedoch blockieren und Schlimmeres verhindern.

Gestern morgen wurden sämtliche Nameserver von .ch für einen "Distributed Denial of Service (DDoS)"-Angriff missbraucht. Zwar galt der Angriff nicht der .ch-Infrastruktur, trotzdem könnten in einem solchen Fall alle .ch-Websites nicht mehr zur Verfügung stehen.

Angriff blieb ohne gröbere Folgen

Switch war laut Daniel Stirnimann, dem Verantwortlichen für die Nameserver-Infrastruktur, auf einen solchen Fall vorbereitet und konnte die notwendigen Filter sofort aktivieren. Somit wurde der schädliche Verkehr blockiert und die Netzwerklast bewegte sich wieder auf normalen Niveau.

Ziel des Angriffes sei es gewesen, verschiedenen Websites in den USA lahmzulegen und so deren Betreiber zu schaden. Die Schweizer Nameserver waren dabei nur Mittel zum Zweck, heisst es in einer Medienmitteilung.

DDoS-Attacken als Protestform

Das Ziel von DDoS-Angriffen ist es, einen Dienst nicht mehr verfügbar zu machen. Dabei wird der entsprechende Server mit sinnlosen Anfragen überhäuft, bis er schliesslich überlastet wird. Eine Online-Petition auf der Plattform "We the People" fordert nun von der US-Regierung die Anerkennung von solchen Attacken als legale Form des Protestes, berichtet Heise.

Das Internet bringe auch neue Formen öffentlichen Ungehorsams mit sich, wird argumentiert. Eine DDoS-Attacke sei kein Hacking, sondern vielmehr vergleichbar mit Sitzblockaden. Gleichzeitig fordert die Petition die Freilassung aller Personen, die wegen DDoS-Angriffen in Haft sind, sowie die Streichung entsprechender Einträge in polizeilichen Führungsakten.

Die Petition wurde am 7. Januar gestartet und muss bis zum 6. Februar 25000 Zeichnungen erreichen, berichtet Heise. Bisher wurde die Petition allerdings erst 990 Mal unterzeichnet. Gerüchten zufolge soll die Hackergruppe Anonymous hinter der Aktion stecken.