Susanne Ruoff

"Swissness habe ich in die Wiege gelegt bekommen"

Uhr | Aktualisiert
von asc

In "Beyond ICT" verraten Branchenkenner etwas aus ihrem Leben abseits von Technik und Unternehmensalltag. Heute stellt sich Susanne Ruoff, CEO von BT Schweiz, den kniffligen Fragen.

Frau Ruoff, was war in Ihrer Karriere das schönste Erlebnis für Sie?

Es fällt mir schwer, ein Erlebnis als das schönste zu bezeichnen. Sie können das mit der Geburt eines Kindes vergleichen. Ist die Geburt wirklich das schönste Erlebnis oder gibt es nicht im Verlauf der Kindheit unzählige Glücksmomente? Ebenso geht es in mit der Karriere. Mit einem tollen Team zusammen Erfolge zu erreichen, Aufträge zu gewinnen und diese im zeit- und Budgetrahmen zur vollsten Zufriedenheit des Kunden sowie des Anbieters  auszuführen, das sind die sich glücklicherweise wiederholenden Erfolgserlebnisse!

Was hätten Sie in Ihrer Karriere anders gemacht, wenn Sie die Chance dazu gehabt hätten?

Menschen und Kulturen interessieren mich sehr. Swissness, die mir sehr wichtig ist, habe ich in die Wiege gelegt bekommen. Durch meine langjährige Tätigkeit bei IBM habe ich die angelsächsische Kultur besser kennengelernt. Könnte ich nochmals beginnen, würde ich gerne ein paar Jahre in China arbeiten, um Leute, Land, Kultur und Sprache zu entdecken.

Und was war Ihr schönstes Erlebnis in Ihrem bisherigen Berufsleben?

Auch hier gilt: Ein schönstes Erlebnis ist zu wenig. Ich bin stolz darauf, Beruf und Familie in Einklang zu bringen. Dies erfordert zwar ab und an eine grosse Anstrengung aller Beteiligten, aber das Ergebnis zeigt uns, dass sich die Mühe lohnt. Ich setze mich in diversen Organisationen dafür ein, dass dies auch anderen Leuten gelingt.

Was fasziniert Sie besonders an Ihrer Tätigkeit als CEO bei BT Switzerland?

Bei BT als global tätigem Unternehmen schätze ich insbesondere die Zusammenarbeit mit Kunden und Mitarbeitenden aus verschiedensten Kulturkreisen. Hier kann ich meine Fähigkeit nutzen, ausgleichend zu wirken und im Sinne der Sache die verschiedensten Individualbedürfnisse auf das gemeinsame Ziel auszurichten. Zudem fasziniert mich die Vielfalt der verschiedensten Branchen mit ihren spezifischen Bedürfnissen, für welche wir tätig sein dürfen.

Was machen Sie um Stress abzubauen?

Ich gestalte bewusst den Ausgleich. Neben der hektischen Arbeitswelt geniesse ich die Zeit mit meiner Familie im wunderschönen Wallis, wo wir wohnhaft sind. Ich bin gerne in unserem Maiensäss und geniesse die Ruhe und die fast sprichwörtliche Langsamkeit unserer Schafe die dort weiden. Aber auch die Arbeit in unseren Reben gefällt mir sehr. Es ist körperlich anstrengend und fordert einem intellektuell mehr als man meinen könnte. Es ist um einiges interessanter und stressabbauender als am Wochenende das Auto zu waschen oder den Rasen zu mähen. Daneben geniesse ich die Vielfalt an kulturellen Veranstaltungen.

Worüber haben Sie letztens herzlich gelacht?

Über einen guten Witz. Aber ich muss Ihnen ehrlich gestehen, ich habe ihn wieder vergessen. Ich wundere mich immer wieder, wie manche Leute während Stunden Witze erzählen können. Ich bin zwar ein fröhlicher Mensch, aber das gelingt mir nicht.

Und worüber haben Sie sich vor kurzem geärgert?

Ein Autofahrer, der mir den Rechtsvortritt verweigert hat! Regeln sind dazu da, von allen respektiert zu werden, sonst wird das Zusammenleben mühsam.

Gibt es etwas in Ihrem Leben, was Sie bis jetzt nicht erreicht haben?

Ich möchte gerne lernen, Handorgel zu spielen. Mich fasziniert dieses Instrument.

BT Switzerland in fünf Jahren?

BT ist einer der global führenden Anbieter von internationalen Netzwerk- und IT-Services  und wir sind 170 Ländern vertreten. In der Schweiz gehören wir zu den 15 grössten ICT Firmen. Wir haben ein ambitioniertes Ziel: Die 30 grössten multinationalen tätigen Firmen der Schweiz wollen wir zu unseren globalen Kunden zählen dürfen. Wir sind damit auf Kurs, dank ausserordentlichen Talenten in der Mannschaft und einem tollen Teamgeist, der die Basis unseres Erfolges ist. Ich bin mir sicher, dass dies gelingen wird.

Und Sie persönlich in fünf Jahren?

Ich werde nicht ruhen … sofern es meine Gesundheit zulässt, aber da bin ich sehr zuversichtlich, ich habe einen bewussten Lebenswandel.

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