Missglückter Facebook-Börsengang

UBS kritisiert Nasdaq

Uhr | Aktualisiert

Die UBS kritisiert die Nasdaq wegen zu niedrig angesetzten Entschädigungssummen für den missglückten Facebook-Börsenstart.

Immer mehr Unternehmen erlauben die Facebook-Nutzung während der Arbeitszeit.
Immer mehr Unternehmen erlauben die Facebook-Nutzung während der Arbeitszeit.

Die UBS hat die US-Technologiebörse Nasdaq wegen der Softwarepanne beim Facebook-Börsengang Mitte Mai angegriffen. Gemäss der Handelszeitung hat die Grossbank die Börse in einem Brief an die US-Börsenaufsicht SEC scharf kritisiert und die angebotene Entschädigungssumme von 62 Millionen Dollar als "beklagenswert unangemessen" bezeichnet.

Verlust durch Mehrfachkäufe

Die UBS hatte bereits bei der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen einen Verlust von 349 Millionen Franken aus dem Facebook-Börsengang ausgewiesen. In der Protestnote an die SEC rechnet die UBS den direkten Schaden für alle Marktteilnehmer auf deutlich mehr als eine halbe Milliarde Franken, schreibt die Handelszeitung weiter.

Weil die Software der Nasdaq am Tag des Facebook-Börsengangs dem Ansturm nicht gewachsen und eingefroren war, blieben Kaufbestätigungen aus, was zu Mehrkäufen und falschen Preisangaben führte. Bereits Anfang Juni berichtete die Neue Zürcher Zeitung, dass auch die UBS von diesen Problemen betroffen gewesen sei. So habe die Bank den Kauf einer Million Facebook-Aktien beauftragt. Weil der Kauf nicht bestätigt wurde, sei die Kauforder mehrfach wiederholt worden.

Rechtliche Schritte womöglich erfolglos

Neben der UBS sollen auch weitere Finanzinstitute wie die amerikanische Citigroup bei der SEC beklagt haben.

Rechtliche Schritte gegen die Nasdaq könnten allerdings nicht zum gewünschten Erfolg führen. Wie die Handelszeitung ausführt, nimmt die Technologiebörse eine Doppelrolle ein. Neben ihrem Status als Unternehmen geniesst sie als selbstregulierende Organisation (SOR) Immunität gegen höhere Schadenersatzforderungen.