Just one more thing

Kostenlose Endpoint-Backup-Lösung von Veeam

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

Neben Backup-Lösungen für virtuelle Umgebungen steigt Veeam jetzt auch ins Feld der Endpoint-Backups ein. Dazu wird das Unternehmen Anfang 2015 ein kostenloses Produkt einführen, zunächst jedoch nur für Windows.

Veeam, das Unternehmen, das in Baar/ZG seinen Hauptsitz hat, wird sein Produktportfolio auch auf Endpoint-Backups ausweiten. Mit der Lösung "Veeam Endpoint Backup Free" zielt das Unternehmen auf Desktop-PCs und Laptops sowie physische Server ab. Das Unternehmen hat bisher nur Backup-Lösungen für virtualisierte Umgebungen vertrieben und sucht somit den Einstieg in ein neues Betätigungsfeld.

Just one more thing

Bei einem klassischen "Just one more thing" hat Doug Hazelman, Vice President of Product Strategy, zusammen mit Veeams President und CEO Ratmir Timashev das neue Produkt gegenüber Medienschaffenden auf dem Veeamon-2014-Event in Las Vegas vorgestellt.

Veeam habe sich für die Entwicklung dieses Produkts entschieden, da es unwahrscheinlich sei, dass alle Bereiche in Unternehmen virtualisiert würden, sagte Hazelman. Daher will die Firma ihr Backup-Know-how auch für die verbliebenen physischen Geräte bereitstellen und eine Sicherheitslücke schliessen. Wie auch bei den anderen Produkten von Veeam sollen sich einzelne Dateien sowie die gesamte Installation mittels eines "Bare Metal Restore" wiederherstellen lassen.

Dabei ist "Endpoint Backup Free" eine unabhängige Lösung, die auch ohne bestehende Veeam-Installationen betrieben werden kann. Die Backups können entweder auf dem Gerät intern, auf einer externen Festplatte, einem NAS oder auch dem Veeam Backup Repository gesichert werden, teilte Hazelman mit. Über eine Schnittstelle zum "Veeam Backup Repository" können die Backups von physischen Geräten auch zusammen mit den anderen Veeam-Backups verwaltet werden.

Veeam hat schon häufiger Produkte zunächst kostenlos bereitgestellt, um diese in einem zweiten Entwicklungsschritt kostenpflichtig zu machen. Mit der neuen Lösung geht Veeam wieder diesen Weg. In seiner jetzigen Form soll das Produkt aber immer kostenlos bleiben, betonte Hazelman in seiner Präsentation.

Produktweiterentwicklung bleibt offen

Für Testzwecke wird die neue Backup-Lösung zunächst ausgewählten IT-Professionals, insbesondere von bestehenden Veeam-Anwendern, ab November zur Verfügung gestellt. In einer ersten Phase will Veeam Informationen und Feedback sammeln, um das Produkt weiterzuentwickeln. Anfang 2015 soll es dann für jedermann zum Download bereit stehen.

Sollte das Feedback auf das Produkt gut ausfallen, könnten demnächst auch andere Betriebssysteme folgen. Laut Timaschev ist es aber noch viel zu früh für eine solche Entscheidung. Das Unternehmen möchte weiterhin flexibel bei seinen Entscheidungen bleiben und es gibt noch keine Roadmap für die Weiterentwicklung. Alles wird vom Feedback der Fachanwender abhängen, betonte Timaschev.

Für mobile Geräte ist die Lösung noch nicht geeignet, dies gilt auch für das Windows Phone. Windows Server können prinzipiell damit gesichert werden. Hazelman rät aber momentan noch zur Vorsicht, da es sich noch nicht um eine fertige Enterprise-Lösung handelt.

Ausdrücklich betonte Hazelman, dass sich die Lösung nicht an den Consumer-Bereich richtet. Als Beispiel für eine Anwendung nannte er Geschäfts-Laptops. Auch dieses Produkt wird Veeam nur über Partner vertreiben, sollte es kostenpflichtig werden, sagte Hazelman.

Henry Baltazar, Senior Analyst serving Infrastructure and Operations Professionals von Forrester Research, sieht in dem Produkt einen durchaus interessanten Ansatz. Veeam eröffne sich damit ein potenziell sehr grosser Markt, sagte er in einem Gespräch. Auch dass sich das Unternehmen nicht mehr einzig auf virtuelle Umgebungen konzentriert und sich diversifiziert, hob Baltazar positiv hervor. Seiner Meinung nach bleibt aber abzuwarten, wie sich das Produkt in den nächsten Monaten weiterentwickeln wird. Er werde es aber auf jeden Fall testen, sagte er abschliessend.

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