BLKB korrigiert Wert der Digitalbank Radicant drastisch nach unten
Die Basellandschaftliche Kantonalbank schreibt 105 Millionen Franken auf dem Wert ihrer Tochter Radicant ab. Die Digitalbank verfehlte unter anderem die Erwartungen beim Ertrag oder beim Kundenstamm. Im Zuge des nun anstehenden Kurswechsels kündigen drei Führungskräfte ihren Rücktritt an.

Es läuft nicht gut bei der Radicant. Die 2021 von der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) gegründete Digitalbank performt nicht den Erwartungen entsprechend. Nun zieht die BLKB Konsequenzen: Sie nimmt "Wertberichtigungen" vor, wie es in einer Mitteilung heisst. Konkret heisst dies, dass die Bank den Wert von Radicant um 105 Millionen Franken nach unten korrigiert. Zudem startet sie ein "umfangreiches Kostenreduktions- und Effizienzprogramm" und richtet das Radicant-Geschäft neu aus.
Für die Wertberichtigung nennt die BLKB gleich mehrere Gründe, wie etwa "Verzögerungen bei der Integration des Treuhandgeschäfts der Radicant Business Services und unvorhergesehene Problemstellungen, die sich unter anderem in tieferen Kundenzahlen, geringeren Erträgen und höheren Kosten im Treuhandgeschäft niederschlagen". Ausserdem liessen sich geplante Synergien zwischen der Radicant Bank AG und der Radicant Business Services AG nicht wie vorgesehen realisieren, heisst es weiter.
Drei Führungskräfte räumen ihre Posten
Fortan fokussiere die Digitalbank ihr Angebot "auf Privatkundinnen und -kunden sowie auf KMUs im Banking, bei Finanzanlagen und in der Administration", schreibt die BLKB. Das Wachstum wolle man mit Vertriebspartnerschaften und Kooperationen mit Unternehmen beschleunigen. Radicants Breakeven erwartet die Bank neu 2029 – davor war noch von 2027/2028 die Rede gewesen, wie "SRF" hinzufügt, das die Vorkommnisse als "Bankenbeben" bezeichnet.
"Mit den geplanten einschneidenden Massnahmen und einer deutlich tieferen Kostenstruktur hält die Finanzgruppe an der Diversifikationsstrategie mittels der Digitalbank Radicant fest, auch wenn sich die strategischen Erwartungen insbesondere an das Treuhandgeschäft nicht erfüllt haben. Im wachsenden Markt der Retail- sowie Affluent-Kundinnen und -Kunden wird die BLKB Radicant nutzen, um das längerfristige erfolgreiche Wachstum der Bank sicherzustellen", lässt sich Thomas Schneider, Bankratspräsident der BLKB, zitieren.
Schneider ist eine von drei Führungspersonen, die in der gleichen BLKB-Mitteilung ihren Rücktritt ankündigen. Der Bankratspräsident will sein Amt per Mitte 2026 zur Verfügung stellen, ein Jahr vor Ablauf der derzeitigen Amtsperiode. Den Hut nimmt auch BLKB-CEO John Häfelfinger. Er ist seit 9 Jahren CEO der Bank und verlässt das Unternehmen Ende März 2026. Noch früher, nämlich Ende 2025, stellt Marco Primavesi, Verwaltungsratspräsident der Radicant, sein Amt zur Verfügung. Dafür stösst Matthias Kottmann, Geschäftsleitungsmitglied und Leiter des Geschäftsbereichs private Vermögens- und Finanzberatung der BLKB, zum Gremium dazu.
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