Über den Tellerrand

Merkwürdig: von Katzenvideos, "Hugvie" und dem neuen flüssigen Gold

Uhr | Aktualisiert
von Fabian Pöschl

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] Der E-Commerce wächst und treibt seltsame Blüten. Das neue flüssige Gold im Web soll menschliche Muttermilch sein. Wie "The Register" unter Berufung auf einen Artikel im Fachjournal "Breastfeeding Medicine" berichtet, sind Websites wie Onlythe­breast.com auf einem wahren Höhenflug. Zahlreiche Bodybuilder und Athleten haben es offenbar auf den als "natural Superfood" angepriesenen Muttermilchdrink abgesehen. Andere Websites fordern Mütter regelrecht dazu auf, sich damit etwas dazuzuverdienen. Der Wettbewerb um Muttermilch führt so weit, dass es offenbar eine ungeregelte Flut an Angeboten gibt. Auch die Lieferpraktiken sind laut Bericht riskant, so gibt es Transporte von ungekühlter oder ungenügend verschlossener Milch. Na dann: Prost!

[2] Das ist mal eine gute Nachricht: Süsse Katzenvideos, die mit Abstand beliebteste Kategorie auf Youtube, fördern die Gesundheit. Das Fachjournal "Computers in Human Behavior" veröffentlichte eine Studie, wonach Menschen nach dem Betrachten von Katzen­videos weniger nervös, traurig oder verärgert sind. Dies habe eine Umfrage unter 7000 Studienteilnehmern ergeben. Laut Jessica Gall Myrick, Assistant Professor an der University Media School, wirken sich Katzenvideos auf ihre Betrachter positiv aus und ­stimulieren die Energie. Sie könnten gar als kosten­günstige Therapie dienen.

[3] Seit Jahrzehnten kümmert sich in Grand Rapids, der zweitgrössten Stadt im US-Bundesstaat Michigan, ein Amiga 2000 um 19 öffentliche Schulen. Weil das Geld fehle, sei der das Gerät von Commodore seit den 80er-Jahren nie ersetzt worden, berichtet der lokale Sender Wood TV. Eine neue Anlage hätte schon mal 2 Millionen US-Dollar gekostet. Gleich in 19 Schulen regelt das Gerät rund um die Uhr Heizungen und Klimaanlagen. Gehe mal was kaputt, seien Ersatzteile schwer zu finden, erklärt Tim Hopkins, Main­tenance Supervisor der Grand Rapids Public Schools.

[4] Einsamkeit beim Telefonieren? Japanische Forscher haben ein Mittel gegen anonyme Handy-Telefonate gefunden: den "Hugvie". Gemeinsam mit einem Möbelhersteller und einer Textilfirma präsentierte das japanische Forschungsinstitut für fortgeschrittene Telekommunikation das 75 Zentimeter grosse Kuschelpolster. Wer die Figur drückt und mit ihr kuschelt, soll während des Telefonierens eine besondere Nähe zum Gesprächspartner spüren. Denn der Stoff, aus dem "Hugvie" besteht, soll an menschliche Haut erinnern. Irgendwie ­gruselig.

[5] Dem Ketchup-Hersteller Heinz ist wohl der Super-GAU in Sachen QR-Codes passiert. Wer den Code auf den Flaschen auf seinem Smartphone einscannte, gelangte nicht auf die Heinz-Website, sondern auf Fundorado.com – eine Website mit "Camsex Girls" und Kontaktanzeigen, wie "Der Standard" berichtet. Ursprünglich war geplant, dass Heinz-Kunden über den Code eine eigene ­Vignette kreieren können. Das Problem dabei: Die Kampagne "Sag's mit Heinz" war abgelaufen und die Domain wieder verfügbar, obwohl noch Ketchup-Flaschen mit QR-Code im Umlauf sind. "Leider können wir daher nicht kon­trollieren, welche Site stattdessen angezeigt wird", liess Heinz Ketchup über Facebook verlauten.

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