Sparten werden zusammengelegt

Sunrise streicht fast jede zehnte Stelle

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Sunrise will schlanker und agiler werden. Deshalb legt der Telko seine Business- und Privatkundensparte zusammen. Resultat: Ein massiver Stellenabbau und die Hoffnung auf Millioneneinsparungen.

Sunrise baut um. Das wird 175 Personen die Stelle kosten, wie der Provider mitteilt. Davon betroffen seien 165 Vollzeitstellen. Sunrise habe während des Konsultationsverfahrens Gespräche mit der Personalvertretung und der Gewerkschaft Syndicom geführt, heisst es in dem Communiqué. Für die betroffenen Mitarbeitenden bestehe ein fairer Sozialplan. Von der Neuorganisation nicht betroffen seien die Mitarbeitenden im Kundenservice und die Verkaufsberater in den Sunrise-Shops.

Die Mitarbeiter an der Verkaufsfront und im Kundenservice sollen ihre Stellen behalten, heisst es in dem Communiqué. Ansonsten werde auf allen Ebenen die Mitarbeiterzahl reduziert, erklärte Unternehmenssprecher Roger Schaller.

Degenhardt und Naef leiten neue Organisation

Hintergrund der Entlassungen sei eine Restrukturierung. Mit dieser sollen Strukturen und Betriebsabläufe vereinfacht werden. "Um uns erfolgreich am Markt behaupten zu können, hat Sunrise bereits im ersten Quartal dieses Jahres eine Initiative gestartet, um Produkte und Prozesse zu straffen und zu vereinfachen", sagte Schaller weiter.

Dieser Prozess tritt nun in eine neue Phase ein. Konkret sollen die Bereiche Privat- und Geschäftskunden zusammengeführt und Doppelspurigkeiten abgebaut und Synergienbei der Produkt- und Prozessentwicklung sowie Digitalisierung genutzt werden.

Geleitet wird die neue Organisation von Timm Degenhardt, Chief Marketing Officer, der für den Kommerziellen Teil verantwortlich ist und von Markus Naef, derzeit Chief Commercial Officer.

Hoffnung auf Einsparungen im Millionenbereich

Das Management von Sunrise erhofft sich durch den Umbau und die kleinere Mannschaft schneller am Markt agieren zu können. Die Qualität der Leistungen sollen verbessert und Synergien bei der Produkt-, Prozessentwicklung und der Digitalisierung erzielt werden. "Kunden haben neue Bedürfnisse", erklärte Schaller. Privatkunden wickelten heute beispielsweise vieles über die Kunden-App ab. In diesem Bereich will der Provider deshalb mehr unternehmen. Das TV-Angebot werde ab November erweitert und ab Anfang 2016 auch UHD-fähig. Weitere Neuheiten sollen folgen. "Dafür muss man schnell und agil handeln", sagte Schaller.

Die Restrukturierung soll bis zum Ende des dritten Quartals 2015 umgesetzt werden. Die Massnahmen werden nach eigenen Angaben bis Jahresende einmalig 21 Millionen Franken kosten, was sich auf das ausgewiesene Ebitda und den Cashflow auswirken wird.

Dafür sollen ab dem vierten Quartal dieses Jahres 5,5 Millionen Franken pro Quartal eingespart werden. Das erwartete bereinigte Ebitda für das Jahr 2015 bleibe unverändert, schreibt Sunrise.

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