Nanodruck-Technologie

Druckrekord in Zürich

Uhr | Aktualisiert
von David Klier

Das ETH-Spin-off Scrona hat das kleinste Farbbild der Welt gedruckt. Mit Tinte. Wer es bewundern will, benötigt ein Mikroskop. Das Bild ist so gross wie die Schnittfläche eines Haares.

Das kleinste Inkjet-Farbbild der Welt misst gerade mal so viel wie die Querschnittsfläche eines menschlichen Haars. (Quelle: Scrona/ETH Zürich)
Das kleinste Inkjet-Farbbild der Welt misst gerade mal so viel wie die Querschnittsfläche eines menschlichen Haars. (Quelle: Scrona/ETH Zürich)

25'000 dpi auf 0,0092 Quadratmillimeter Fläche. 80 mal 115 Mikrometer Seitenlänge oder die Grösse eines einzelnen Pixels eines Retina-Displays von Apple. Das sind die Eckdaten eines Fotodrucks des ETH-Spin-offs Scrona, wie die ETH Zürich mitteilt. Es ist ein Weltrekord.

"Dieses Bild ist so winzig, dass es von blossem Auge nicht mehr sichtbar ist", lässt sich der ehemalige ETH-Forscher und Scrona-Mitgründer Patrick Galliker zitieren.

Lebensechte Darstellung durch Quantenpunkte

Auf dem Bild zu sehen sind Clownfische in der Nähe einer Seeanemone. Wer das sehen will, benötigt ein spezielles Mikroskop, wie es weiter heisst. Unter diesem erscheine die gedruckte Szene lebensecht und natürlich.

Grund für die lebensnahe Darstellung seien sogenannte Quantenpunkte - Quantum Dots im Englischen. Das seien Nanopartikel, die in spezifischen Farben leuchten würden.

Durch Verändern der Grösse der Quantenpunkte könnten die Forscher die Farbe des abgegebenen Lichts nach Wunsch festlegen. Die Quanten kommen laut Mitteilung auch in Flachbildschirmen zum Einsatz.

Kein Gag sondern vielversprechende Zukunftstechnologie

Für das Bild druckten die Forscher von Scrona schliesslich mehrere Lagen von roten, grünen und blauen Quantenpunkten übereinander. So kamen sie auf die Auflösung von 25'000 dpi. Der Abstand zwischen den einzelnen Pixel beträgt gerade mal 500 Nanometer.

Das Bild von Scrona sei jedoch nicht einfach nur ein netter Gag. Es sei eine vielversprechende Alternative für die Herstellung von Bildschirmen oder optischen Geräten.

Bis es soweit ist, müssten die Forschenden die Geschwindigkeit des Druckvorgangs verbessern. Das Clownfisch-Bild auszudrucken dauerte nach Angaben von Scrona mehrere Stunden.

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