Claude Eberhard von Equipe im Interview

"Ich hoffe schon, dass man meine Handschrift erkennt"

Uhr | Aktualisiert
von Werbewoche

Claude Eberhard ist Equipes neuer Executive Creative Director. Im Interview spricht der 40-Jährige über seinen Werdegang, eine Kampagne mit Vujo Gavric und Druck am Arbeitsplatz.

Claude Eberhard ist neuer Executive Creative Director bei Equipe. (Quelle: Equipe)
Claude Eberhard ist neuer Executive Creative Director bei Equipe. (Quelle: Equipe)

Claude Eberhard, Sie sind neuer Executive Creative Director von Equipe – ändert sich in der Agentur damit etwas Grundlegendes?

Nein, an der Vision und unserem Leitsatz "Kommunikationsagentur mit digitaler DNA" ändert sich nichts. Denn das ist es ja genau, was uns von anderen Agenturen unterscheidet. Wir brauchen uns "digital" nicht im Nachhinein auf die Fahne zu schreiben. Das Digitale wurde uns gewissermassen in die Wiege gelegt, und wir wenden uns an Kunden, welche von diesem Know-how profitieren wollen.

Wie digital ist Ihr persönlicher Hintergrund?

Sehr digital. Um die Jahrtausendwende startete ich eine Ausbildung zum Multimedia Producer. Das war mein erster Berührungspunkt mit der digitalen Welt, auch wenn es damals noch weniger um Online und mehr um das Erstellen von Multimedia-CDs ging (lacht). Danach machte ich mich mit zwei Kollegen selbständig und habe schliesslich bei Jung von Matt als Digital Art Director gearbeitet. Erst als Freelancer, dann mit Festanstellung. Dort habe ich auch Matthias Adolf, den heutigen Equipe-CEO kennengelernt. Gemeinsam haben wir im digitalen Bereich schon damals viel bewirkt.

Wie stark kommt Ihre Handschrift als ECD in der Agentur zum Tragen?

Ich hoffe schon, dass man sie mit der Zeit erkennt. Persönlich möchte ich den Entertainment-Faktor bei Equipe noch stärker fördern. Denn damit Werbung auf digitalen Kanälen wahrgenommen wird, muss sie in erster Linie unterhalten. Wenn man diese Handschrift in unseren künftigen Kampagnen erkennt, freue ich mich natürlich. Was die Technologie betrifft, sind wir ohnehin schon an der Spitze.

Die Kampagnen von Equipe machten doch auch in der Vergangenheit einen lockeren, unterhaltsamen Eindruck?

Klar! Aber im Entertainment-Bereich geht immer noch mehr – speziell beim digitalen Film, der das Potenzial hat, sich viral zu verbreiten. Besonders wenn man sich an angelsächsischen Kampagnen orientiert, zeigt sich, dass die entsprechenden Agenturen das Handwerk im Griff haben. Einerseits wissen sie mit Humor umzugehen, anderseits haben sie auch den Mut, ab und zu die Grenzen der gesellschaftlichen Norm zu durchbrechen. Das funktioniert in der Werbung und es gefällt mir. Wir merkten das selbst am Beispiel unserer Vujo-Kampagne für die Carsharing Plattform Sharoo: Nachdem Vujo seinen Fahrausweis wegen Trunkenheit am Steuer abgeben musste, stellten wir seinen Porsche auf die Plattform – und inszenierten die Aktion mediengerecht mit Bewegtbild. Die Kampagne funktionierte super, der Porsche war dauervermietet und das öffentliche Interesse immens.

Bringt die neue Position als ECD auch einen gewissen Druck mit sich?

Es gibt Momente, in denen das Thema etwas näher ist, aber primär hält sich die Belastung in Grenzen. Denn Equipe hat ein Team, das wunderbar funktioniert und harmoniert. Alle wollen in dieselbe Richtung und es herrscht eine gute Grundstimmung. Das war für mich das Hauptkriterium, um die Anstellung und die Herausforderung anzunehmen. Ausserdem ist Equipe eine der einzigen inhabergeführten Agenturen dieser Grösse in der Schweiz. Der direkte Draht zu den Inhabern und deren Support motivieren enorm.

Unterscheidet sich das Jobprofil im Vergleich zum CD bisher stark?

Der Übergang war und ist fliessend. Ich kann nicht einfach von heute auf morgen sagen: Nun bin ich nur noch ECD. Was sicher zunehmen wird, ist der Kontakt mit unseren Kunden. Die letzten Wochen legte ich den Schwerpunkt aber vor allem auf den Ausbau der Kreation. Talentierte Fachkräfte zu finden und sie so ins Team zu integrieren, dass jeder seine individuellen Stärken ausspielen kann, macht einen guten ECD aus. Bewerbungen deshalb bitte an jobs@equipe.agency (lacht).

Anmerkung: Das Interview führte unser Content-Partner Werbewoche.

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