James-Studie 2016

Snapchat und Instagram überholen Facebook

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Schweizer Jugendliche sind immer länger online und das Smartphone ist ihr ständiger Begleiter geworden. Die neue James-Studie der ZHAW zeigt aber auch: Soziale Netzwerke ersetzen nicht das Treffen mit Freunden.

Forscher der ZHAW haben die Ergebnisse der James-Studie 2016 in Bern vorgestellt. James steht für "Jugend, Aktivitäten, Medien – Erhebung Schweiz". Die Studie wird seit 2010 alle zwei Jahre im Auftrag von Swisscom durchgeführt. Forscher der ZHAW befragen dafür rund 1000 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 in den drei grossen Sprachregionen der Schweiz.

Mehr Zeit im Netz

Die befragten Jugendlichen sind im Vergleich zu früheren Erhebungen länger online. Laut der Studie sind sie täglich zweieinhalb Stunden im Netz, eine halbe Stunde mehr als vor zwei Jahren. An Wochenenden sind es 3 Stunden und 40 Minuten am Tag, im Vergleich zu 3 Stunden aus der Erhebung vor zwei Jahren. Die Forscher erklären den Anstieg durch die Zunahme an Flatrate-Abonnements für Mobiltelefone und das damit einhergehende Verschwinden von Datenobergrenzen für die mobile Internetnutzung.

Gemäss der Studie besitzen fast alle Schweizer Jugendliche ein Smartphone. Auch der Besitz von Tablets stieg stark an. Das Smartphone ersetzt dabei allmählich PCs, Laptops, Fotokameras, Musikplayer, Radios, Wecker, Uhren und mobile Spielkonsolen, wie die Forscher im Fazit der Studie schreiben.

Videoinhalte werden laut der Studie immer wichtiger. Youtube ist bei Schweizer Jugendlichen das mit Abstand beliebteste Webportal. Ausserdem verfügen mehr als ein Drittel über ein Streaming-Abonnement, wie etwa Netflix. Auch innerhalb der Social Networks konsumieren Jugendliche immer mehr Videoinhalte.

Soziale Netzwerke sind kein Ersatz für Freunde

Nach Angaben der Studienautoren sind 94 Prozent der Schweizer Jugendlichen in mindestens einem Sozialen Netzwerk angemeldet. Solche Netzwerke ersetzen allerdings nicht das Treffen mit Freunden, wie Swisscom in einer Mitteilung ergänzt. Jugendliche verbringen nach wie vor einen grossen Teil ihrer Freizeit offline, wie die Ergebnisse der Erhebung zeigen.

Bei den Sozialen Netzwerken hat Facebook erstmals seine Spitzenposition an Instagram und Snapchat verloren. Gemäss den Studienergebnissen ist die Mitgliedschaft bei Facebook stark vom Alter abhängig. Jüngere Jugendliche scheinen sich immer weniger für Facebook zu interessieren. Bei den 18- bis 19-Jährigen ist Facebook hingegen nach wie vor sehr beliebt, wie die Autoren der Studie schreiben. Jugendliche wandern also weniger auf andere Plattformen ab. Vielmehr ist eine neue User-Generation entstanden, resümiert Michael In Albon, Jugendmedienschutz-Beauftragter bei Swisscom, in einer Mitteilung.

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