Research

Die Big-Five-Märkte 2017 – Pfeiler des Wachstums, Teil 2

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von Philipp A. Ziegler, Geschäftsführer, MSM Research AG

Mobility, Cloud, Analytics, Internet of Things und Security sind die Top-5-Märkte für 2017. Sie werden nicht nur im nächsten Jahr einen dominierenden Einfluss auf die Entwicklung und das Wachstum des Schweizer ICT-Marktes haben.

Die Zugehörigkeitskriterien zu den Top 5 sind einfach: deutlich über dem Durchschnitt liegendes Wachstum, Potenzial, Volumen und der grosse Impact auf die Entwicklung des Gesamtmarkes. Es sind diese fünf Themen, die nicht nur die Basis auf dem Weg in die Digitalisierung bilden, sondern sie sind die eigentliche «Kernkraft» hinter der Transformation.

Das Internet der Dinge

Das IoT beschäftigt auch die Schweizer Firmen, allerdings stehen wir hierzulande noch am Anfang, wie unsere diesjährige Studie zeigte. Die derzeitigen Projektumsätze bewegen sich im Vergleich zum ICT-Gesamtmarkt noch in marginaler Höhe, 2016 weisen die Ausgaben «nur» einen Anteil von knapp 3 Prozent an den gesamten ICT-Spendings auf. Der Markt wird sich aber in den kommenden Jahren exponentiell entwickeln. Konkret rechnen wir für 2017 mit einem Wachstum des Marktes von 48 Prozent. Dazu zählen wir Ausgaben für ICT-Infrastruktur, Betrieb, Applikationen und Plattformen, Prozessmanagement, Connectivity, Analytics, Sensorik, Security, Beratung und Professional Services.

Das IoT und die Digitalisierung bieten grosse Chancen, neue Märkte und Kundensegmente anzugehen. Allerdings dürfte das Fenster für die Umsetzung neuer Visionen nicht lange offenbleiben, die führenden Unternehmen im digitalen Wettbewerb kalkulieren nicht in Jahren, sondern in Monaten. Aktuell rechnet nur jede achte Firma damit, dass das IoT bereits in den kommenden ein bis zwei Jahren in vollem Umfang Realität wird. Mehr als die Hälfte der Befragten sehen die Entwicklung noch gelassen, sie rechnen mit den Auswirkungen der digitalen Welt auf ihr Unternehmen erst in drei bis fünf Jahren. Das könnte für Späteinsteiger allenfalls fatale Folgen haben. Die Frage ist nicht mehr, ob das IoT die Welt verändert, sondern wann und wie wuchtig es das eigene Business treffen wird.

Big Data

Das «Zwillingsthema des IoT» lautet Big Data oder Business Analytics. Die Felderhebung zu den neuen Studienprojekten ergab, dass für viele Firmen das Thema IoT eng verbunden mit «Big Data» ist. Es ist zumindest wenig sinnvoll, komplexere Digitalisierungsprojekte ins Auge zu fassen, wenn eine Transformation der anfallenden Daten zu wettbewerbs- und geschäftsprozessrelevanten Informationen nicht geplant und integriert ist.

Diese enge Beziehung wird die Entwicklung und das Wachstum in den beiden Marktsegmenten massgeblich beeinflussen. Kaum ein grösseres IoT-Projekt wird ohne Big-Data-Lösung auskommen. Auch hier weist der Schweizer Markt 2016 insgesamt noch ein eher kleineres Projektvolumen (Infrastruktur, Services und Software) mit einem Anteil von marginalen 2 Prozent am ICT-Gesamtmarkt auf. Das Wachstum aber lässt sich sehen, wir rechnen für die kommenden Jahre mit deutlich über 30 Prozent Aufstockung der entsprechenden Budgets: mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen erwarten durch die Nutzung einer entsprechender Analytics-Lösung mehr Transparenz respektive Optimierung der Wertschöpfungskette oder auch einen verstärkten Kundenfokus. Das heisst, die Möglichkeit, in kürzester Zeit massgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Ohne die Echtzeitanalyse komplexer Datenmengen und Informationen, ohne die Simulation und virtuelle Erprobung neuer Produkte und Services lassen sich kaum Trendanalysen und Entscheidungsgrundlagen für die weitere Entwicklung und Verbesserung des Leistungsportfolios durchführen.

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