Umfrage zur Schweizer Hotellerie

Schweizer Hotels verkaufen 4 von 10 Nächten elektronisch

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Reisende buchen Übernachtungen immer öfter im Internet. Das spürt auch die Schweizer Hotellerie, wie neue Zahlen von Hotelleriesuisse und der Fachhochschule Westschweiz zeigen.

(Quelle: TessarTheTegu - Fotolia.com)
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Hotelleriesuisse und das Institut für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz Wallis in Siders machen seit 2003 Umfragen zur Schweizer Hotellerie. Nun gibt es neue Zahlen, basierend auf einer Umfrage vom Februar 2017. Sie zeigt, dass die Kunden von Schweizer Hotels rund 40 Prozent aller Logiernächte elektronisch buchen. Die Bedeutung von "Online Travel Agencies" (OTAs) nimmt weiter zu. An der aktuellen Umfrage nahmen rund 2000 Mitglieder von Hotelleriesuisse und 1800 Hotels der Schweizer Hoteldatenbank teil. Es gab 329 auswertbare Antworten.

Wie wichtig sind OTAs für die Schweizer Hotellerie? Sie generierten 2016 über 27,3 Prozent der Übernachtungen. Das sind 6,7 Prozent mehr als 2015. 73,3 Prozent der Buchungen fielen auf Booking.com, 11,9 Prozent auf Expedia und 7,8 Prozent auf HRS. 2011 lag der OTA-Marktanteil von Booking.com noch bei 53 Prozent.

Bis 2020 könnten mehr als die Hälfte aller Buchungen bei OTAs erfolgen, heisst es in einer Medienmitteilung. Das zeige die steigende Abhängigkeit von Onlinebuchungsplattformen und die Wichtigkeit des Internets. Die Direktbuchungen seien rückläufig. Telefon, Walk-ins, E-Mails und Hotel-Websites blieben für die Kunden aber die wichtigsten Buchungsarten. Ihr Anteil lag 2005 noch bei 77 Prozent. Nun sind es nur noch rund 58 Prozent.

Massnahmen der Hotels für eine bessere Sichtbarkeit im Web würden aber Früchte tragen, heisst es in der Studie. Echtzeitbuchungen über hoteleigene Websites stiegen auf 8,2 Prozent. Mehr als 80 Prozent der Hotelbetriebe verfügen über Onlinebuchungstools auf der eigenen Webseite. 2013 waren es erst 62 Prozent.

 

Die Autoren schätzen den Gesamtumsatz von Booking.com, Expedia und HRS in der Schweiz auf über 1 Milliarde Franken. Die von Hotels an OTAs bezahlten Kommissionen sollen rund 150 Millionen Franken betragen. Sie fielen je nach Betrieb und Kundschaft unterschiedlich hoch aus, heisst es in der Mitteilung.

 

Der OTA-Boom sei wohl auf Marketinganstrengungen der Anbieter und technologische Vorteile zurückzuführen, heisst es in der Umfrage. 2015 habe das Onlinemarketingbudget von Expedia 3,3 Milliarden US-Dollar und das von Booking.com 2,8 Milliarden Dollar betragen.

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