Editorial

Willkommen an Bord!

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(Source: Netzmedien)
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E-Banking ist schon was Feines. Wer schätzt es nicht, dass er vom heimischen PC aus seinen Kontostand überprüfen, Geld anlegen und Rechnungen zahlen kann. Wobei, Letzteres dürfte nur den Wenigsten Freude bereiten. Wie dem auch sei – ein Gang zum Bankschalter ist in der digitalisierten Welt kaum mehr nötig. Verschiedene Schweizer Geldinstitute bieten mittlerweile sogar die Möglichkeit, ein Konto über das Internet zu eröffnen. So wird man Kunde, ohne je eine Filiale zu betreten. Zumindest in der Theorie.

Diese Online-Kontoeröffnung durfte ich vor einigen Monaten bei der Credit Suisse ausprobieren. Der Vorgang ging reibungslos über die Bühne. Rasch waren die benötigten Daten eingegeben, das gewünschte Paket ausgewählt und die Identifikation per Video-Chat durchlaufen. Das Test-Konto werde selbstverständlich sofort wieder storniert, versprach die Bank.

So weit so gut. Doch wenige Tage nach dem Besuch flatterte mir dicke Post ins Haus. Ein Schreiben gratulierte mir zur Eröffnung des neuen Kontos, präsentierte Login-Daten für's E-Banking und PIN-Codes für die probeweise bestellten Kreditkarten. Der Verdacht tauchte auf, dass beim Test etwas schief gelaufen war. Tatsächlich. Kurze Zeit später trafen zwei nagelneue goldene Kreditkarten ein. Aus dem Test war ein echtes Konto geworden. Ich meldete mich bei der Bank und bekam die Zusicherung, dass alle Schritte unverzüglich rückgängig gemacht würden. Zu früh gefreut, denn kaum hatte ich die Angelegenheit ad acta gelegt, rief mich eine Kundenberaterin an und fragte nach, ob ich denn meine PIN-Codes schon geändert hätte. Einen Monat nach dem Test erhielt ich dann ein Schreiben, das mich dazu aufforderte, zwecks Identifizierung eine Filiale der Bank aufzusuchen. Innert Monatsfrist lagen erneut Logins und Passwörter für das Konto im Briefkasten. So entwickelte sich der digitale Test zum papiernen Dauerbrenner. Hoffentlich fallen nicht auch noch Gebühren an.

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