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Firmen sind verpflichtet, SaaS-Daten per Back-up zu sichern

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von Thomas Benz

Schweizer Firmen sollten ihre Software-as-a-Service(SaaS)-Daten per Back-up sichern, denn nahezu jeder Provider betont in seinen Verträgen, dass dies Aufgabe der Kunden sei. Die Back-up-Strategie sollte dabei auf Hersteller setzen, die so viele Workloads und SaaS-Dienste wie möglich einheitlich abdecken. Sonst verstrickt man sich in dutzenden isolierten Tools.

Thomas Benz, Country Manager Österreich und Schweiz, Veritas. (Source: zVg)
Thomas Benz, Country Manager Österreich und Schweiz, Veritas. (Source: zVg)

Analysten wie Forrester prognostizieren rosige Zeiten für SaaS-Provider. Ihr Markt werde bis 2020 auf 157 Milliarden Dollar weltweit wachsen, da die Kunden immer mehr Daten in die Cloud verschieben. Während Schweizer Kunden bereits ausgereifte Konzepte umgesetzt haben, um ihre lokalen Datenpools per Back-up zu sichern, investieren sie kaum in vergleichbare Ansätze im SaaS-Umfeld. Sie bewerten die Risiken zu optimistisch, da sie davon ausgehen, ihr Provider sei ausschliesslich für die Sicherung der Daten in der SaaS-Cloud verantwortlich. Deren Verträge legen aber eindeutig fest, dass der Kunde selbst für die Sicherung und Verwaltung seiner Daten verantwortlich ist.

Dabei können Daten aus zahlreichen Gründen komplett verloren gehen oder korrumpiert werden. Die meisten werden an Hackerangriffe oder Mitarbeiter denken, die Dateien aus Versehen löschen. Im SaaS-Umfeld können Daten auch dann verloren gehen, wenn ein Mitarbeiter die Firma verlässt und sein User-Account beim Provider automatisch seine Gültigkeit verliert. Manche Dienstleister gehen dann rigide vor und löschen alle dahinterliegenden Files.

Einige SaaS-Provider haben ihre Plattform für Dritte geöffnet und ein Ecosystem geschaffen, in dem mehrere tausend Apps verfügbar sind. In solch einem dynamischen Umfeld ist es für die IT-Abteilungen sehr schwierig, den Überblick zu behalten und einzuschätzen, welche Zusatz-Apps die User einsetzen. Dieses Problem wächst mit der Menge der SaaS-Dienste, die eingesetzt werden. So wächst das Risiko von sogenannten "Rogue Apps", die im Ernstfall Daten korrumpieren.

Die Dienstleister ihrerseits haben zu Recht einen ausgezeichneten Ruf, was die Hochverfügbarkeit ihrer Dienste betrifft. Aber auch ihre Dienste sind nicht unfehlbar und ein Ausfall kann schmerzhafte Datenverluste auslösen.

Cloud- und Workload-Support entscheidend

Die meisten Provider führen zwar eigene Back-ups der Kundendaten durch, aber die Methode und die Intervalle bleiben für den Kunden meist intransparent. Und Daten aus diesen Back-ups zu rekonstruieren, kann je nach SaaS-Provider schnell sehr hohe Kosten verursachen.

Es lohnt sich also für jede Firma, ein eigenes Back-up-Konzept für Cloud-Daten aufzusetzen, vor allem um unabhängig von den Providern Daten lokal vorzuhalten und im Ernstfall auch den Dienstleister leicht wechseln zu können.

Bei der Wahl des Herstellers sollten Unternehmen unbedingt darauf achten, dass die Lösungen ausser den lokalen Datenpools so viele Cloud-Umgebungen, Dienste und deren Workloads wie möglich abdeckt und der Hersteller strategisch verspricht, neue Workloads so schnell wie möglich zu unterstützen. Auf diese Weise lässt sich eine zentrale, einheitliche Regel für die Back-ups durchsetzen, die für alle Daten gilt, unabhängig davon, wo sie liegen. Der entscheidende Wiederherstellungsprozess für die gesicherten Daten ist im Idealfall immer gleich. Und die zuständigen Mitarbeiter müssen nicht extra geschult werden.

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