Business Software im Pop-up-House

Microsoft Schweiz zeigt, was Dynamics 365 drauf hat

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Microsoft Schweiz hat im Zürcher Pop-up-House Einblicke in sein Business-Softwarepaket Dynamics 365 gegeben. Besucher erfuhren, was die Lösung kann und konnten sich über den Einsatz austauschen. Als Zückerli gab es Infos zum Start der Schweizer Azure-Cloud.

John Reynders stellte Features, Facetten und Kunden von Dynamics 365 vor. (Source: Netzmedien)
John Reynders stellte Features, Facetten und Kunden von Dynamics 365 vor. (Source: Netzmedien)

Microsoft Schweiz hat Partner, IT-Berater und Medien zu einer Veranstaltung rund um die Business-Anwendungen des Unternehmens ins Pop-up-House beim Zürcher Paradeplatz eingeladen. Im Zentrum des Events stand die Software Dynamics 365. Unter diesem Brand fasst Microsoft sein Angebot an ERP- und CRM-Lösungen für Geschäftskunden zusammen. Das Paket beinhaltet Anwendungen für Sales, Commerce, Kundenservice, Finance & Operations, HR und Marketing, wie John Reynders, Director Microsoft Dynamics and Digital Transformation Western Europe, sagte. Daneben biete man aber auch Lösungen für Mixed Reality, App-Entwicklung und Machine Learning an.

Reynders stellte Dynamics 365 als ideale Basis für die digitale Transformation von Unternehmen dar. Basierend auf Microsofts Cloud-Plattform Azure biete die Business Suite die Möglichkeit, aus der rasch anwachsenden Menge an Daten im Unternehmen die relevanten Informationen herauszuholen und diese sinnvoll zu nutzen. Das komme bei den Kunden gut an, die Sparte für Unternehmens-Software verzeichne stattliche Wachstumsraten, so Reynders.

Acommit, Alpha Solutions, Boss Info, Data Dynamic und RedIT stellten im November das neue Dynamics 365 Business Central vor. Lesen Sie hier mehr über den Launch.

Einige dieser Kunden stellte Microsoft in kurzen Videoclips vor. Das Formel-1-Team von Renault etwa nutze Dynamics 365, um Daten über seine Fahrzeuge auszuwerten. Die Krankenkasse Helsana habe mit der Software ihr CRM neu aufgestellt und der Smartphone-Händler Mobilezone nutze sie als Verkaufsplattform. Interessant war eine Anwendung von Mixed Reality in der Industrie namens "Remote Assist". Ein Techniker lässt sich mit dem System von einem Kollegen durch die Reparatur einer Maschine leiten, wobei Informationen per "Hololens" direkt im Sichtfeld des Nutzers eingeblendet werden.

Software ist nicht alles

Eine Stärke von Dynamics 365 ist laut Reynders die Datenbasis, die Microsoft "Unified Data" nennt. Die Software arbeite nicht nur mit Microsoft-eigenen Lösungen wie Office 365 oder Linkedin zusammen, sondern könne auch Daten aus Systemen von Partnern wie SAP oder Adobe nutzen. Dynamics 365 lasse sich ausserdem relativ schnell an die Bedürfnisse des Unternehmens anpassen. "Deep coding skills" seien dazu nicht nötig.

Microsoft hat am 7. Februar im Pop-up-House seine neuen Surface-Produkte präsentiert. Im Mittelpunkt des Events standen die Surface Headphones, neue Surface Laptops und das Surface Studio 2. Mehr Infos zu den Geräten finden Sie hier.

Microsoft Schweiz wollte den Event im Pop-up-House nach eigenem Bekunden für den Dialog mit Partnern und Experten nutzen. Davon machte das Publikum auch Gebrauch. Ein Besucher merkte an, dass der Funktionsumfang einer Business Software nicht alles sei. Man müsse die Mitarbeiter im Unternehmen auch dazu bringen, ein System zu nutzen und die Prozesse mit kleinen Schritten daran anpassen. Den Sprung von null auf den vollen Einsatz von Dynamics 365 werde wohl kaum eine Firma schaffen; das brauche Zeit, Aufklärungsarbeit und Agilität. "Wenn man einem Steinzeitmenschen das Feuer verkauft, wird er sich damit verbrennen", sagte ein anderer Besucher. Zuerst müsse man ihm zeigen, welche Probleme er damit lösen könne und wie er damit umgehen müsse.

Von Primo Amrein gab es Einblicke in den Launch der Azure-Region Schweiz. (Source: Netzmedien)

Start von Azure Schweiz in Etappen

Zum Abschluss gab Primo Amrein, Cloud Lead von Microsoft Schweiz, ein Update zum Stand des Rechenzentrums, das Microsoft in diesem Jahr in der Schweiz eröffnen will. Mit der Azure-Region Schweiz komme Microsoft den Anforderungen hiesiger Unternehmen im Bezug auf Compliance, Datenhaltung und Performance entgegen, sagte Amrein. Dazu habe man eine eigene Firma gegründet, die Eigentümerin der Infrastruktur sei. Zwei Sub-Regionen (Switzerland North im Raum Zürich & Switzerland West im Raum Genf) sollen für zuverlässige Back-ups und Recoveries sorgen.

Der Aufbau des Rechenzentrums sei im Gange, genaue Angaben zum Startdatum und den Preisen konnte Amrein aber noch nicht machen. Nicht, weil dies geheim sei, sondern weil Microsoft Schweiz die genauen Eckdaten selbst noch nicht wisse. Infos gab es aber zum geplanten Funktionsumfang beim Launch. Azures Infrastructure-as-a-Service (compute/VMs, networking, storage, back-up) und ein Teil von Plattform-as-a-Service (Azure SQL DB, Cosmos DB) sollen 2019 starten. Dies werde 70 bis 80 Prozent des Volumens der Region Schweiz abdecken. Office 365 soll 3 bis 6 Monate nach dem Launch folgen. Für Dynamics 365 sei es 6 bis 12 Monate nach dem Startschuss so weit.

Die Schweizer Azure-Region basiere auf denselben "trust principles" wie der Rest des globalen Angebots, versprach Amrein. Global vergebene Zertifikate wie ISO 27001 würden übernommen, sobald die Bedingungen dazu gegeben seien. Ein "Service Trust Portal" soll für Transparenz und Vertrauen sorgen. Dort will Microsoft etwa ungekürzte Audit-Berichte bereitstellen. Die Kernkundendaten blieben in der Schweiz. Die weitere Gestaltung des Angebots wolle der Hersteller zusammen mit Partnern und Kunden angehen. Amrein rief die Besucher deshalb dazu auf, mitzuteilen, welche Workloads sie wann in die Cloud verlagern möchten. Ausserdem wollte Microsoft wissen, wo die Hürden bei der Migration lägen und welche Unterstützung die Kunden erwarteten. Fragen, welche die Besucher beim anschliessenden Apéro en detail besprechen konnten.

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