Swiss eHealth Forum 2019

"Die digitale Vernetzung der Berufsgruppen schritt enorm voran"

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Am 7. und 8. März 2019 findet das Swiss E-Health Forum in Bern statt. Eines der diesjährigen Themen sind Medical Apps. Christian Greuter von Health Info Net, Partner des Forums, spricht über die Vorteile solcher Applikationen für Ärzte und Patienten und darüber, was die Branche sonst noch beschäftigt.

Christian Greuter, CEO, Health Info Net
Christian Greuter, CEO, Health Info Net

Weshalb unterstützen Sie das Swiss E-Health Forum 2019?

Christian Greuter: HIN ist seit 22 Jahren ein relevanter Akteur bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Unsere Aufgabe ist der Schutz von sensiblen Gesundheitsdaten im digitalen Raum. Mit einem ganzheitlichen Ansatz schützen wir die Kommunikation und die Zusammenarbeit der Gesundheitsfachpersonen und ihrer Organisationen. Einfach und persönlich. Bei den am Forum fokussierten Themen ist die Mitwirkung der ambulanten Leistungserbringer, aber auch der etablierten Primärsysteme besonders wichtig. Gerade in diesen Segmenten verfügen wir über ein grosses Know-how und eine Nähe. Mit unserem Partner AD Swiss ermöglichen wir den Datenaustausch auf der letzten Meile und bringen mit offenen Schnittstellen Systeme näher zueinander.

Wo machte 2018 das digitalen Gesundheits­wesen ­besondere Fortschritte?

2018 wurden erste, als Medizinprodukt deklarierte Apps, von Schweizer Firmen lanciert, wie etwa die Swica-Benecura-App, die wir auch unterstützen. Die digitale Vernetzung der verschiedenen relevanten Berufsgruppen schritt enorm voran. So sind heute auch die Berufsverbände für verschiedene Gesundheitsfachpersonen Teil der HIN Community. In Anbetracht der nach wie vor steigenden Bedrohungslage im Internet (Stichwort Cybercrime) wurde vielerorts – auch beim Bund – der Schutz der Endgeräte, aber auch die Awareness-Schulung von Fachpersonen als wichtig erkannt. Das Bewusstsein und damit der sorgsame Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten ist vielerorts gestiegen. Nicht zu unterschätzen sind ebenfalls die Auswirkungen der Fax-Abschaltung.

Inwiefern können medizinische Apps den Alltag von Ärzten oder Patienten erleichtern?

Ich sehe Potenzial in der Triage, also bevor es zu medizinischen Leistungen kommt, und auch in der Optimierung der sogenannten "Patientenjourney", sprich bei der administrativen Vereinfachung der Prozesse im Zusammenhang mit dem Patienten. Einen grossen therapeutischen Nutzen scheinen auch Apps zu haben, die Patienten erinnern, warnen und aufmerksam machen. Gerade bei der Suchttherapie sind hier erfreuliche Resultate zu vermelden.

Wohin bewegt sich die Branche 2019?

Bei den Apps wird sicher noch viel passieren. Weitere Kommunikationskanäle werden digital erschlossen werden, etwa die Kommunikation über sicherere Alternativen zu Whatsapp. Eine grosse Herausforderung ist nach wie vor die Digitalisierung des Datenaustausches in der Breite. Neben den gerade im EPD viel zitierten Fortschritten bei den Spitälern gibt es noch einiges zu tun bei den über 1500 Heimen in der Schweiz. Auf jeden Fall wird auch 2019 die Tarif- und Kostendiskussion ihre positiven- und negativen Auswirkungen auf die Digitalisierung haben!

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