SPONSORED-POST Dossier in Kooperation mit Unic

Beim Content-Management-System ist weniger mehr

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von Philippe Surber, UX Strategist, Unic

Ein Headless CMS bietet grosse Flexibilität, Entscheidungsfreiheit und Unabhängigkeit: in der Pflege und Ausspielung von Inhalten auf beliebige Kanäle, in der Systemarchitektur sowie im Betrieb. Es muss aber nicht unbedingt die beste Lösung für jedes Webprojekt sein.

Philippe Surber, UX Strategist, Unic (Source: zVg)
Philippe Surber, UX Strategist, Unic (Source: zVg)

Content-Management-Systeme (CMS) hatten früher nur eine Aufgabe: Sie ermöglichten die Bearbeitung von Inhalten über ein Back-End und speicherten diese in einer Datenbank. Dargestellt wurden diese Daten mittels Vorlagen, welche die gespeicherten Inhalte fürs Web aufbereiteten.

Vom Content-Management-System zur "Experience"-­Plattform

Mit der zunehmenden Maturität und Entwicklung dieser Systeme und den wachsenden Anforderungen im E-Business mauserten sich CMS über die Jahre zu Plattformen, die immer mehr Aufgaben übernahmen: Newsletter verschicken, Workflow-Management, Marketing-Automatisierung und Personalisierung, um nur einige zu nennen. Vor diesem Hintergrund werden diese Systeme heute auch nicht mehr als Content-Management-Systeme, sondern als "Experience"-Plattformen vermarktet.

Die neue Generation von "Headless CMS"

Headless CMS setzen auf formatneutrales Content-Management. Die Publikation wird spezialisierten Services oder Kanälen überlassen. Das Headless CMS ist nur noch für das Erfassen, das Strukturieren und das Zurverfügungstellen der Inhalte verantwortlich. Die Präsentation der Inhalte wird durch separate Systeme übernommen. Dabei kann es sich um eine Website handeln, die mittels eines Static Site Generators kreiert wird, eine mobile App, ein Javascript-Framework wie React, Vue oder Angular.

Das "Content Model" wird inhaltlich zum Herzstück eines Headless CMS. Dieses beinhaltet alle Sorten von Inhalten einer Domäne, beispielsweise Produkte, Artikel oder Bilder und deren Eigenschaften. Autoren konzentrieren sich dabei auf die Schaffung und Wartung von gut strukturiertem Inhalt. Dieser wird dann genutzt, um Webseiten zu füllen, Kampagnen zu befüttern oder App-Inhalte zu liefern.

Die Vorteile einer Headless-CMS-Architektur

  • Unabhängigkeit: Inhalte werden zentral gepflegt und ohne Formatierung ausgeliefert. Das ermöglicht den Einsatz von Inhalten auf beliebigen Ausgabekanälen.

  • Fokus: Inhalte und deren Beziehung untereinander stehen im Fokus. Autoren können sich wieder auf ihre Kernaufgabe konzentrieren, anstatt sich in der Darstellung zu verlieren.

  • Architektur: Die Entkopplung von Geschäftsprozessen und Systemen wird optimal unterstützt.

  • Niedrige Betriebskosten: Viele Headless CMS, wie beispielsweise Contentful, werden als Cloud-Service angeboten. Elegant mit anderen Cloud-Diensten kombiniert führt dies normalerweise zu signifikant niedrigeren Betriebskosten als traditionelle CMS-Lösungen.

Das Fazit: Weniger ist mehr!

Die Kehrseite der durch Headless CMS gewonnenen Flexibilität ist der Zwang, gewisse Architekturentscheidungen selbst treffen zu müssen. Headless CMS ist nicht unbedingt die beste Lösung für jedes Webprojekt. Die Möglichkeiten und Stärken, die ein Headless CMS für Microservice-Architekturen und Organisationen mit einem starken inhaltlichen Fokus bereithält, haben aber das Potenzial dazu, digitale "Experiences" zu verbessern.

Veranstaltung

Konkrete Cases werden am Headless CMS Day am 16. April bei Unic in Zürich präsentiert.
Programm und Anmeldung

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Ein Headless CMS kann sich bereits mit einem Kanal lohnen

Per Headless CMS lassen sich einmal erstellte Inhalte auf verschiedenen Kanälen publizieren. Die klassische ­Verknüpfung von Back- und Front-End wird aufgebrochen. Wie das funktioniert und für wen es sich lohnt, verrät Olaf Kaiser-Otto, Application Architect von Unic. Interview: Oliver Schneider

Content-Management-Systeme (CMS) können immer mehr, was viele Vorteile bringt. Aber gibt es auch Nachteile?

Olaf Kaiser-Otto: CMS haben in den letzten Jahren einen grossen Zuwachs an Funktionen wie umfangreiche Personalisierungsfunktionen, Kampagnenmanagement und Multi-Channel-Integrationen erlebt. Die Rolle eines CMS verändert sich: Zum einen haben Unternehmen viele zentrale Prozesse und Informationsquellen digitalisiert und erwarten, dass sich diese nahtlos in ein CMS integrieren lassen. Zum anderen gibt es immer mehr neue, sehr heterogene Informationskanäle wie Apps, Social Media und Wearables. Die wachsende Komplexität der Content-Management-Lösungen spiegelt sich oft in höheren Unterhaltskosten und komplizierten Redaktionsoberflächen wider.

Was ist das Problem von klassischen Content-Management-Systemen?

Klassische CMS sind eine Spezialform, nämlich sogenannte Web-Content-Management-Systeme. Sie sind historisch auf den einen Ausgabekanal "Website" fokussiert und strukturieren alle Inhalte entsprechend als Seiten mit Beziehungen zu anderen Seiten. Dies führt dazu, dass Autoren in Webseiten denken, anstatt sich auf den Inhalt zu konzentrieren. Die so strukturierten Inhalte sind kaum für andere Kanäle verwendbar und schlecht mit bestehenden Diensten – wie Produktinformations- oder CRM-Systemen – kombinierbar.

Wie schaffen es Headless CMS im Unterschied zu traditionellen Anwendungen, Inhalte über verschiedene Kanäle auszugeben?

Headless CMS adressieren zwei Herausforderungen: Zum einen ersetzen sie ein kanalspezifisches Front-End durch eine Schnittstelle. Über diese können beliebige Kanäle die Inhalte beziehen. Zum anderen vollziehen Headless CMS die Trennung von Darstellung und Inhalt auch auf redaktioneller Ebene. Den Inhalten wird nicht mehr pauschal die "Webseiten"-Struktur übergestülpt. Stattdessen wird ein Inhaltsmodell definiert, das den tatsächlichen inhaltlichen Strukturen – etwa Produkten, Artikeln oder News – und deren Beziehungen untereinander entspricht.

Wie genau funktioniert die Nutzung von Microservices bei ­einem Headless CMS?

Microservices sind ein Ansatz, um die komplexen Anforderungen an CMS-Lösungen in beherrschbare Bestandteile aufzuteilen. Ein Headless CMS kann als Content-Service begriffen werden, der sich auf die Inhaltspflege fokussiert. Die kanalspezifische Ausgabe und Features wie Personalisierung oder Kampagnenmanagement übernehmen dann spezialisierte Services. Diese beziehen die Inhalte über die Schnittstelle des Headless CMS.

Wie viele Kanäle muss ein Unternehmen bespielen wollen, damit sich ein Headless CMS lohnt?

Ein Headless CMS kann sich bereits mit einem Kanal lohnen. Bereits eine Unternehmenswebsite profitiert von der Trennung von Inhalt und Darstellung, denn die Inhaltsqualität kann durch die Fokussierung auf das Inhaltsmodell gesteigert werden.

Ein Headless CMS erhöht nicht nur die Flexibilität, sondern auch die Komplexität. Wie können Nutzer mit dieser Herausforderung umgehen?

Für die Nutzer eines Headless CMS werden die Pflegeprozesse eher einfacher, aber abstrakter. Statt einer visuellen Bearbeitung einer Seite haben Headless CMS oft einen formularbasierten Ansatz zur Pflege der Inhalte. Unsere Erfahrung hiermit ist überraschend positiv: Die Nutzer sind sehr zufrieden mit dieser Lösung, da sie oft besser beherrschbar ist. Zudem ist die Redaktion nicht mehr für das Layout verantwortlich – dies übernimmt der Ausgabekanal. Das schafft klare Zuständigkeiten und steigert das Vertrauen in das System.

Webcode
DPF8_132727