Partner-Post Fachbeitrag von T-Systems

Digitale Souveränität sichern – Strategien für die Cloud

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von Elias Fuchs und Nina Zurbuchen, T-Systems Schweiz

Politische Verwerfungen lassen Fragen zur Datensicherheit aufkommen. Anforderungen an die digitale Souveränität ­steigen. Dadurch entsteht eine Innovationsdynamik, die stetig neue Lösungen hervorbringt. Welche Plattformstrategie die Richtige ist, lässt sich an drei Souveränitätslayern ableiten.

Elias Fuchs, Cloud Services Portfolio Lead – AI Workloads & Infrastructure, und Nina Zurbuchen, Deputy Chief Technology Officer, T-Systems Schweiz. (Source: zVg)
Elias Fuchs, Cloud Services Portfolio Lead – AI Workloads & Infrastructure, und Nina Zurbuchen, Deputy Chief Technology Officer, T-Systems Schweiz. (Source: zVg)


Datensouveränität, der erste Layer, umfasst den Grad der Kontrolle und Autonomie über die unternehmenseigenen Daten. Laut einer aktuellen EU-Studie kommen mehr als 80 Prozent der digitalen Dienste, Produkte und Infrastrukturen aus Drittstaaten, vor allem den USA. Diese Abhängigkeit birgt nicht nur strukturelle, sondern auch zunehmend geopolitische Risiken, die sich unmittelbar auf Unternehmen auswirken: Technologische Abhängigkeiten durch Vendor-Lock-in führen zu steigenden, intransparenten Kosten und gefährden die finanzielle Planungssicherheit. Wird ein Anbieter einer Saas-Lösung gar verkauft, führt dies zu Unsicherheiten über den Verbleib der Daten. 

Operativ wird es im aktuellen geopolitischen Klima immer entscheidender, Resilienz zu schaffen. Eine zu starke Abhängigkeit von Einzelanbietern kann Klumpenrisiken auslösen und die Stabilität kritischer Prozesse untergraben. Strategisch drohen schwerwiegende Folgen, da Daten zunehmend zu Schlüsselressourcen für Unternehmen und Regierungen avancieren. Langfristig kann mangelnde Souveränität auch den Zugang zu bestimmten Märkten erschweren – etwa, wenn regulatorische Anforderungen nicht erfüllt werden können.
 

Transparenz über betriebliche Prozesse 

Wer die Unabhängigkeit über seine betrieblichen Prozesse sicherstellen möchte, muss Transparenz und Kontrolle über seine Betriebsabläufe haben. Diese sogenannte operative Souveränität ist der zweite Souveränitätslayer. Sie umfasst die Fähigkeit eines Unternehmens, kritische Systeme, Daten und digitale Prozesse selbstbestimmt zu kontrollieren, zu betreiben und weiterzuentwickeln – unabhängig von externen IT-Dienstleistern, proprietären Technologien oder fremden Rechtsräumen. 

Ziel ist es, jederzeit handlungsfähig zu bleiben, etwa bei Systemausfällen oder Anbieterwechseln. Gleichzeitig stärkt sie die Innovationsfähigkeit, da Unternehmen ihre IT-Infrastruktur flexibel an neue Anforderungen anpassen können.


Kontrolle über eigene IT-Infrastruktur und Schlüssel­technologien

Wer Autonomie über Design, Entwicklung und Einsatz kritischer Technologien sichert, erreicht den dritten Layer: die technologische Souveränität. Dazu gehört, die IT-Systeme, Anwendungen und Infrastruktur eigenständig zu betreiben, zu kontrollieren und weiterzuentwickeln. Ziel ist es, Abhängigkeiten zu vermeiden, technologische Flexibilität zu sichern und sicherheitsrelevante Komponenten unter eigener Kontrolle zu halten. So bleiben Unternehmen anpassungsfähig und reagieren schnell auf Veränderungen. Voraussetzung dafür sind offene Standards, Interoperabilität, dokumentierte Schnittstellen und der gezielte Aufbau von internem Know-how – anstelle einer vollständigen Auslagerung kritischer Systeme.

Unternehmen, die im digitalen Zeitalter erfolgreich und resilient bleiben wollen, müssen ihre Souveränität in drei zentralen Souveränitätslayern sichern, um die richtige Plattformstrategie zu finden: bei Daten, Betriebsabläufen und Technologien. Nur wer alle drei Layer aktiv gestaltet, kann strategische Risiken minimieren und zukunftsfähig agieren.

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