Seco-Studie

Wie der Bund die Breitbanderschliessung fördern kann

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Das Seco untersucht die Breitbandversorgung in Schweizer Regionen und wie sich diese auf die Wirtschaft auswirkt. Die Studie gibt Empfehlungen, wie der Bund die Erschliessung ländlicher Regionen fördern kann. Das Seco hält aber nicht alle Vorschläge für umsetzbar.

(Source: Benjamin Wiens / Pixabay)
(Source: Benjamin Wiens / Pixabay)

Schweizer Regionen sind unterschiedlich gut mit schnellem Internet versorgt. Dies besagt eine Studie von Hanser Consulting und der Fachhochschule Nordwestschweiz, die vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in Auftrag gegeben wurde. Betriebe, die die Chancen der Digitalisierung nutzen möchten, benötigten laut der Studie oft einen schnellen Internetanschluss sowie "die Fähigkeit, die Chancen und Herausforderungen der digitalen Technologien für ihren Betrieb zu erkennen und die erfolgversprechenden Optionen in die Praxis umzusetzen". Mit der Studie wurde geprüft, wie weit diese Voraussetzungen in den Betrieben verschiedener Regionen erfüllt seien.

Ländliche Gebiete profitieren von Spezialinitiativen

Die Studie stützt sich auf Daten von Netzbetreibern und dem Bundesamt für Statistik, schreibt das Seco. Betriebe in den grossstädtischen und städtischen Gemeinden sind wesentlich häufiger mit der leistungsstärksten Technologie - namentlich FTTH oder FTTB - ans Internet angebunden, als jene in alpinen Tourismuszentren, den periurbanen ländlichen Gemeinden und den peripheren ländlichen Gemeinden.

Es existierten jedoch durchaus auch einzelne Randregionen mit guter Breitbanderschliessung. Dies sei in der Regel auf "Spezialprojekte von Netzbetreibern oder von regionalen Akteuren" zurückzuführen. Die gemessenen Erschliessungslücken unterscheiden sich aber nicht nur zwischen Regionen, sondern auch "zwischen und innerhalb der verschiedenen Branchen wie auch zwischen den Betrieben". Dies könne für einzelne Akteure einen Wettbewerbsnachteil bedeuten. Allerdings benötigten auch Betriebe mit hoher Digitalisierung nicht zwingend immer einen Breitbandanschluss, so das Seco weiter.

Eine Aufschlüsselung der Breitbanderschliessung nach Regionen steht beim Seco zum Download bereit.

Seco: Empfehlungen ja, Mitfinanzierung nein

Die Studie gibt schliesslich konkrete Empfehlungen, wie der Bund und Regionalpolitik die Breitbanderschliessung fördern können. So wird vorgeschlagen, Impulse zu geben und bei der Glasfasererschliessung auf bestehende Leitungsnetze als "Leerrohre" zu setzen. Die "Neue Regionalpolitik" sollte zudem prüfen, sich finanziell an der Erschliessung zu beteiligen. Für Letzteres ist man beim Seco wenig optimistisch: Das Staatssekretariat werde sich mit den Empfehlungen der Studie genau auseinandersetzen, heisst es in der Mitteilung. Aber: "Für eine direkte Mitfinanzierung von Erschliessungsinfrastrukturen im Rahmen der neuen Regionalpolitik bestehen jedoch weder die gesetzlichen Grundlagen noch die notwendigen substantiellen finanziellen Mittel."

2016 hat der Bundesrat die "Strategie Digitale Schweiz" vorgestellt. Wie er die Digitalisierung fördern möchte, lesen Sie hier.

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