"Swiss IT 2020"-Studie

Digitalisierung stellt Unternehmen noch immer vor Probleme

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Die "Swiss IT 2020"-Studie zeigt, dass sich mittlerweile die meisten Unternehmen mit der Digitalisierung auseinandersetzen. Doch viele tun sich nach wie vor schwer damit. Zu den grossen Herausforderungen zählen fehlendes Know-how, unflexible Strukturen und IT-Security.

(Source: Sergey Nivens / Fotolia.com)
(Source: Sergey Nivens / Fotolia.com)

In Kooperation mit Computerworld hat IDC die Studie "Swiss IT 2020" veröffentlicht. Das Marktforschungsinstitut befragte Business- und IT-Entscheider in 488 Schweizer Firmen, wie es bei ihnen um die Digitalisierung und Modernisierung der IT bestellt ist.

Langsamer Fortschritt

Laut Studie ist die Bewältigung der digitalen Transformation für 46 Prozent der befragten Unternehmen eine grosse oder sehr grosse Herausforderung. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Wert leicht gesunken. Doch mehr als jeder zweite Entscheider halte sein Unternehmen für fähig, die Herausforderungen durch die Digitalisierung zu meistern.

Ganze 90 Prozent der befragten Unternehmen setzen sich laut IDC mit der Digitalisierung auseinander. Das mag gut klingen, jedoch haben erst 35 Prozent die digitale Transformation begrenzt oder umfassend umgesetzt. Ein Viertel der Befragten befindet sich gar erst in der Evaluationsphase. "Ein bedenklich geringer Anteil, wenn man berücksichtigt, dass die digitale Transformation hierzulande bereits seit fünf Jahren ein Thema ist", schreibt IDC dazu.

Unterschiedliche Herausforderungen für Business- und IT-Entscheider

Sowohl Businessentscheider als auch IT-Verantwortliche haben ihre eigene Sicht auf die digitale Transformation und auf ihre Hürden, wie die Studie zeigt. Zu den Hauptsorgen der Businessentscheider zählen fehlendes internes Know-how, eine fehlende durchgängige Digitalisierungsstragie sowie unflexible Strukturen und Prozesse. Alles Hürden, die sich durch Zusammenarbeit von Unternehmensführung, Fachbereichen und Informatik abbauen liessen, sagt IDC. Schwieriger zu lösen seien die fehlende Bereitschaft zum Kulturwandel in der Belegschaft. Es sei ein zäher Prozess, und 37 Prozent der Businessentscheider scheinen dies gleich zu sehen.

Für IT-Entscheider steht die Sicherheit an oberster Stelle. Die Anforderungen an eine starke IT-Security steigen zusehends, wie IDC schreibt. IT-Infrastrukturen werden immer komplexer, Cyberattacken werden ausgeklügelter und passieren häufiger. Datenschutz und Compliance gewinnen auch mehr und mehr an Bedeutung, was die Sicherheit ebenfalls vor neue Herausforderungen stellt. So sei es nicht verwunderlich, dass 41 Prozent der IT-Entscheider die Gewährleistung der IT-Sicherheit als grösste Hürde bei der Umsetzung digitaler Initiativen sehen.

Erst modernisieren, dann transformieren

Laut IDC ist die Modernisierung der Informatik eine entscheidende Grundlage für das Vorankommen in digitalen Initiativen. Die befragten Entscheider nannten IT-Sicherheit (73 Prozent), Business-Software (52 Prozent), Cloud Computing (38 Prozent), Mobility (38 Prozent) sowie Modernisierung von IT-Infrastruktur (36 Prozent) als ihre derzeit wichtigsten Projekte.

Nach IDC seien diese Disziplinen alle geeignet, um die Digitalisierung voranzutreiben. Jedoch seien einige moderne und innovative Technologien noch deutlich unterrepräsentiert. Dazu gehören beispielsweise Big Data Analytics oder Machine Learning. Auch Blockchain, SD-WAN und DevOps könnten künftig eine grössere Rolle spielen.

Wo bleiben die CDOs?

Wie IDC herausfand, haben lediglich 12 Prozent der Befragten die Position eines Chief Digital Officers (CDO) geschaffen. Dies sei jedoch nötig, da es dem CIO laut IDC nicht gelingen werde, die digitale Veränderung allein herbeizuführen. Dazu seien der zeitliche Aufwand und die Komplexität der Aufgaben zu hoch.

Data Driven Business auf dem Vormarsch

Im Zeitalter der digitalen Transformation werden Daten immer wichtiger und wertvoller. Dies scheinen Unternehmen auch zunehmend einzusehen: 42 Prozent der befragten IT- und Businessentscheider sehen grosses Potenzial im Data Driven Business. Andererseits gebe es nach wie vor Unternehmen, die nicht von datengetriebenen Ansätzen überzeugt sind.

Viele Schweizer Firmen sind noch Anfänger, was den Umgang mit Daten angeht. So oder so ähnlich lautet das Ergebnis einer Studie von "Namics – A Merkle Company".

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