Doris Leuthard soll erste UNO-Gesandte für Technologie werden
Im Jahr 2021 sollen die Vereinten Nationen ein Digitalgremium erhalten. Als mögliche Vorsteherin wird Altbundesrätin Doris Leuthard gehandelt, und als Hauptsitz hat die Stadt Genf gute Karten. Die UNO hat zudem eine acht Punkte umfassende Roadmap für digitale Zusammenarbeit vorgestellt.
Die Vereinten Nationen verstärken ihr Engagement im Digitalen Raum. 2021 ernennt die Organisation erstmals einen Gesandten für Technologie, schreibt die"Aargauer Zeitung" unter Berufung auf UNO-Generalsekretär António Guterres. Dieser solle von einem "schlagkräftigen Apparat" gestützt werden, heisst es weiter. Die Schweiz könnte eine zentrale Rolle in diesen Plänen spielen. Denn wie die Aargauer Zeitung unter Berufung auf einen Bericht von "Heise-Online" schreibt, habe Altbundesrätin Doris Leuthard gute Chancen, zur ersten UNO-Gesandten für Technologie ernannt zu werden. Seinen Sitz könnte das Digitalgremium zudem in Genf haben.
Zwar handle es sich bei beidem noch um Spekulationen, schreibt die Zeitung weiter. Leuthard halte Genf jedoch für Prädestiniert. "Ich hoffe, der Bundesrat engagiert sich dafür und ergreift die Chance, in Genf ein solch zukunftsträchtiges Zentrum zu etablieren", wird sie zitiert. Leuthard ist bereits Vorsitzende der Stiftung Swiss Digital Initiative, die in Genf ihren Sitz hat.
In acht Punkten die digitale Welt verbessern
Die Berufung des Technologie-Gesandten ist nur eine Massnahme, mit der die Vereinten Nationen die digitale Welt mitgestalten wollen. Unlängst präsentierte der UNO-Generalsekretär die "Digital Roadmap for Cooperation". Die darin enthaltenen acht Punkte seien zuvor von einem 22-köpfigen Gremium ausgearbeitet worden, wie die Aargauer Zeitung schreibt. Die Mitglieder kommen aus der Wirtschaft, der Politik, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft, darunter Melinda Gates, Jack Ma und aus der Schweiz Doris Leuthard.
Das Ziel der Roadmap sei es, die digitale Welt zu verbessern, sie sicherer und gerechter zu machen. Dazu formuliert das Dokument acht zentrale Handlungsbereiche.
Universelle Konnektivität erreichen: Bis 2030 sollte jeder Mensch einen erschwinglichen Internetanschluss haben.
Förderung öffentlicher digitaler Güter: Open Source, offene KI-Modelle und Open Data sollen helfen, eine gerechtere Welt zu schaffen.
Digitale Inklusion sicherstellen: Gegen eine digitale Kluft etwa zwischen Männern und Frauen, aber auch gegenüber Migranten oder benachteiligten Personengruppen, sei gezielt vorzugehen.
Digitale Kapazitäten aufbauen: Menschen und Länder sollen die Unterstützung erhalten, Kapazitäten und Fähigkeiten für die digitale Ära aufzubauen.
Menschenrechte im digitalen Raum schützen: Noch würden digitale Technologien zu oft genutzt, um Menschenrechte zu verletzen.
Weltweit im KI-Bereich zusammenarbeiten: Um die Sicherheit und den Wohlstand aller Menschen zu fördern, bedürfe es der globalen Zusammenarbeit aller Stakeholder.
Vertrauen und Sicherheit in der digitalen Welt fördern: Kritische Infrastrukturen, wie Wasser- und Stromversorgung, müssen geschützt werden. Es sei wichtig, dass sich Staaten untereinander auf die wichtigen Punkte einigen, um den Schutz der Anlagen zu gewährleisten.
Digitale Zusammenarbeit ermöglichen: Im Bereich der digitalen Kooperation gäbe es weltweit noch deutliche Lücken. Als ersten Schritt empfiehlt das Dokument, das Internet Governance Forum zu stärken und ihm die Ressourcen zu geben, auf die heutigen digitalen Herausforderungen zu reagieren.