Apple, Microsoft, Samsung

iFixit-CEO disst Tech-Giganten wegen Reparaturbehinderung

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von Marc Landis und msc

Apple, Samsung und Microsoft behindern Reparaturen an ihren Produkten. Dazu monopolisieren sie die Lieferkette. Ausserdem designen sie ihre Produkte so, dass sie nur teuer, schwer oder gar nicht repariert werden können.

(Source: Bet_Noire / iStock.com)
(Source: Bet_Noire / iStock.com)

Der Mitbegründer und CEO von iFixit, Kyle Wiens, hat an einer Anhörung der australischen Productivity Commission öffentlich gemacht, wie Apple, Samsung und Microsoft verhindern, dass deren Produkte einfach repariert werden können. Demnach manipulieren diese Hersteller Design der Geräte und Lieferkette dergestalt, dass Verbraucher und Drittreparateure die Smartphones und Laptops nur unter schwierig und mit teuren Ersatzteilen reparieren können, wie ZDnet.com berichtet. So behinderten die Anbieter den Zugang zu den notwendigen Werkzeugen und Teilen, um die Produkte kostengünstig zu flicken.

Samsung und Apple tun es

In einer Rede während der öffentlichen Anhörung der Productivity Commission zum Recht auf Reparatur nannte Wiens konkrete Beispiele dafür, wie einige der grössten Tech-Unternehmen den Verbrauchern das Recht auf Reparatur verwehren: "Hersteller schränken unsere Fähigkeit ein, Ersatzteile zu kaufen. Samsung etwa verwendet Batterien von Varta in seinen Galaxy-Kopfhörern. Aber wenn wir dieses Teil als Reparaturteil direkt von ihnen kaufen möchten, sagen sie 'Nein, unser Vertrag mit Samsung erlaubt uns nicht, das zu verkaufen'."

Microsoft tut es auch

Auch Apple sei berüchtigt dafür, dies mit den Chips in ihren Computern zu tun, sagte Weins. "Es gibt einen bestimmten Ladechip im MacBook Pro. Von diesem Chip gibt es eine Standardversion und eine Apple-Version, die minimal ‘optimiert’ ist, so dass er nur noch in diesem Computer funktioniert."

Wiens wies auch auf ein Beispiel mit einem Microsoft Surface Laptop hin, wie ZDnet weiter berichtet. iFixit habe es bewertet "nach unserem Reparierbarkeits-Score und auf einer Skala von eins bis zehn bekam der Surface-Laptop eine Null, da der Akku eingeklebt war. "Wir mussten uns tatsächlich einen Weg in das Produkt schneiden und haben es bei dem Versuch, ins Innere zu gelangen, zerstört", sagte der iFixit-CEO.

Reparaturindex à la Française

Während der Anhörung vor der Produktivitätskommission der australischen Regierung sprach Wiens auch darüber, inwiefern ein Kennzeichnungssystem ähnlich jenem in Frankreich einen Einfluss auf das Konsumverhalten haben könnte. Der französische Reparaturindex wurde im Januar eingeführt und soll Hersteller dazu anregen, klare Informationen über die Reparierbarkeit ihrer Produkte anzugeben. Er gilt derzeit für fünf Produktkategorien: Smartphones, Laptops, Fernsehgeräte, Waschmaschinen und Rasenmäher. Wiens findet, dass ein solcher Index das Verbraucherverhalten sogar "erheblich beinflusst". Einer kürzlich von Samsung durchgeführten Studie zufolge gaben 86 Prozent der Franzosen an, dass der Index ihr Kaufverhalten beeinflusse, während 80 Prozent sagten, dass sie ihre Lieblingsmarke für ein reparaturfreundlicheres Produkt aufgeben würden.

Eine australische Verbraucherschützerin ist ausserdem der Überzeugung dass "die Verbraucher von einem System profitieren würden, das Produkte in Bezug auf Haltbarkeit und Reparaturen einstuft und bewertet." Noch besser wäre es, wenn dieses Ranking in eine öffentlich zugängliche Information umgesetzt würde, etwa in Form eines Labels ähnlich der Energieetikette.

Übrigens: Die US-Regierung unter Joe Biden beschloss kürzlich das Recht auf Reparatur via Executive Order.

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