Gartner prognostiziert die Technologietrends von morgen
Das Metaversum und "immersive Erlebnisse" gehören zu den grossen Trends im aktuellen Hype Cycle von Gartner. Ebenfalls auf dem Radar der Marktforscher stehen Technologien zur KI-Automatisierung und Tools zur Produktivitätssteigerung von IT-Abteilungen.
Gartner hat seinen jährlich erscheinenden "Hype Cycle for Emerging Technologies" vorgestellt. In der aktuellen Ausgabe listen die Marktforscher 25 Schlagwörter auf, unterteilt in drei grosse Trends: immersive Erlebnisse, Automatisierung durch künstliche Intelligenz (KI) und Optimierung von IT-Diensten.
NFTs, Web3 und Metaverse
Non-fungible Tokens (NFTs) verortet Gartner auf dem Höhepunkt der übersteigerten Erwartungen. Dasselbe gilt für dezentrale Identitäten und Web3 respektive blockchainbasierte dezentrale Webanwendungen.
Web3 und dezentrale Identitäten sollen gemäss Gartner in 5 bis 10 Jahren marktreif sein. Für das Metaversum rechnen die Marktforscher hingegen mehr als 10 Jahre bis zur Marktreife.
Das Web3 steht im Hype Cycle von Gartner kurz vor dem Höhepunkt der übersteigerten Erwartungen. (Source: Gartner)
Automatisierung und künstliche Intelligenz
KI taucht im diesjährigen Hype Cycle vor allem in automatisierter Form auf. "Wenn herkömmliche KI-Technologien nicht in der Lage sind, die Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und Agilität von Unternehmen zu gewährleisten, können autonome Systeme bei der Umsetzung helfen. Es wird fünf bis zehn Jahre dauern, bis autonome Systeme von der breiten Masse angenommen werden, aber sie werden die Unternehmen verändern", teilen die Gartner-Analysten mit.
Die Basis der KI-Automatisierung würden unter anderem Foundation Models bilden – Sprachmodelle vom Typ "Transformer", die beispielsweise Sätze in Bedeutungssequenzen verwandeln. Ein prominentes Beispiel ist das Sprachmodell GPT-3, das OpenAI 2020 einführte. Im Zusammenhang mit automatisierter KI listet Gartner ausserdem cloudbasierte Tools zur Code-Generierung für maschinelles Lernen sowie KI-gestützte Lösungen für digitales Design auf.
Optimierung der IT und Daten-Ökosysteme
Unter dem Begriff "Optimized Technologist Delivery" fassen die Marktforscher verschiedene Technologien zusammen. Hauptsächlich geht es dabei um cloudbasierte Konzepte, Lösungen und Tools, die die Leistungen der IT-Abteilungen optimieren respektive ihren Output erhöhen können.
Cloud-Datenökosysteme, die im Gartner-Zyklus ganz oben stehen, sind ein typisches Beispiel für die entsprechenden Hoffnungen. Solche Ökosysteme sollen laut Gartner eine kohärente Datenverwaltungsumgebung ermöglichen, die das gesamte Spektrum an Daten-Workloads unterstützt, von explorativen datenwissenschaftlichen Aufgaben bis hin zu Data Warehousing für die Produktion.
Das Schlagwort Cloud-Datenökosysteme hat den Marktforschern zufolge den Höhepunkt der übersteigerten Erwartungen knapp überschritten; die nächste Phase führt gemäss der Logik des Hype Cycles ins Tal der Enttäuschengen. Aber: In zwei bis fünf Jahren sollen sich die entsprechenden Konzepte gemäss Gartner durchsetzen.
In der letztjährigen Ausgabe des Hype Cycles sah Gartner noch einige Trends, die aus der aktuellen Version verschwunden sind. Damals sprachen die Marktforscher noch vom Aufkommen souveräner Cloud-Dienste und homomorpher Verschlüsselung. Lesen Sie hier mehr dazu.