SPONSORED-POST

Banking-Software-as-a-Service: ­Flexibilität im Quadrat dank Cloud

Uhr
von Peter Lang, Head of Service ­Management, Finnova

Die Hyperscaler sind in der Schweiz angekommen. Dadurch eröffnen sich unter anderem für ­Banken und Finanzinstitute neue Möglichkeiten. Aber jede Technologie und jeder ­unternehmerische Entscheid birgt sowohl Chancen als auch Gefahren.

Peter Lang, Head of Service ­Management, Finnova. (Source: zVg)
Peter Lang, Head of Service ­Management, Finnova. (Source: zVg)

Im Oktober 2022 haben die UBS und Microsoft angekündigt, ihre Cloud-Partnerschaft auszubauen. Im November 2022 eröffnete Amazon Web Services (AWS) eine eigene Infrastrukturregion in der Schweiz. Damit setzten zwei wichtige Player im Markt und besonders im Bankensektor ein klares Zeichen dafür, dass sich die Banken an die Zusammenarbeit mit Hyperscalern gewöhnen müssen. Die Skalierbarkeit der Services und die Geschwindigkeit von deren Einführung sind in diesem Zusammenhang besonders wichtig. Sind die Hoffnungen in die Hyperscaler zu euphorisch, teilweise gar etwas naiv?

Strategische Überlegungen sind zentral

Wenn sich ein Unternehmen in Richtung Hypercloud bewegt, stellt sich unweigerlich die Frage nach dem passenden Anbieter. Hierbei wären objektive Empfehlungen hilfreich. Auf dem Markt erhältlich sind jedoch nur die Empfehlungen der Anbieter selbst, was der Objektivität nicht zuträglich ist. Bei der Anbieterauswahl ist zudem vieles Geschmacksache. Ein Richtig oder Falsch gibt es nicht wirklich. Eigene Kriterienkataloge sind demnach das einzig probate Hilfsmittel. Auf dieser Grundlage wird eine sinnvolle Güterabwägung und eine nachvollziehbare Anbieterevaluation möglich. Bei der Auswahl des Anbieters sind nicht nur rechtliche Aspekte wichtig (etwa die Regelung der Speicherung von Kundendaten und der Datenschutz im Kontext des US Cloud Act). Die Unternehmen stellen auch strategische Überlegungen an und bedenken langfristige Risiken und Konsequenzen der Zusammenarbeit mit einem Hyperscaler. Dabei machen sie sich etwa Gedanken zur regionalen beziehungsweise globalen Verfügbarkeit und möglichen Abhängigkeiten des Anbieters. Die Vermeidung eines Provider-Lock-ins ist nicht nur von strategischer Bedeutung, sondern auch ein zentraler Risikofaktor. So stellt sich die Frage, wie einfach und ressourcenminimiert ein Unternehmen eingekaufte Services von einem Anbieter zu einem anderen migrieren kann. Das Pricing eines Anbieters kann noch so attraktiv sein, mitentscheidend ist die Mobilität dieser Services. 

Überraschungen mit Folgen möglich

Die Abhängigkeit von einem bestimmten Anbieter und/oder einer bestimmten Technologie kann teuer werden. Der Grund: Die Anbieter bewirtschaften ihr Serviceangebot in den einzelnen Regionen wie jedes Unternehmen auch nach Rentabilitätskriterien. 

Der plötzliche Derelease einer Technologie oder eines cloudbasierten Services kann unerwartete Folgen für ein Unternehmen haben. Das Unternehmen muss allenfalls überraschend und schnell handeln und nach Alternativen suchen: Innerhalb eines knappen Zeitfensters muss es Konzepte erstellen, Evaluationen und Tests durchführen oder im Falle eines Technologiewechsels Entwicklungen durch- und einführen sowie Migrationen vornehmen. Dies hat oft unerwartete Konsequenzen auf Prioritäten und Ressourcen und führt allenfalls zu Verzögerungen bei der Umsetzung von anderen strategischen Vorhaben. 

Abhängigkeiten erhöhen Risiken und Impact 

Die systemische und inhärente Gefahr eines plötzlichen Dereleases besteht bei jeglicher Abhängigkeit von einem Anbieter und/oder einer proprietären Technologie, also auch bei der Abhängigkeit von Cloud-Services. Wenn ein Risiko (= Gefahr/Impact x Eintrittswahrscheinlichkeit) eintritt, kann es finanzielle, materielle, imagebezogene oder gar existenzielle Folgen haben. Heute sind Impact und Eintrittswahrscheinlichkeit in Bezug auf einen plötzlichen Derelease eines Services noch tief. In Zukunft werden aber sowohl der Impact als auch die Eintrittswahrscheinlichkeit steigen. Der Impact, weil die Unternehmen selbst ihre Abhängigkeit von den Anbietern tendenziell erhöhen werden, und die Eintrittswahrscheinlichkeit, weil die Anbieter ihre Services vermehrt nach Rentabilitätskriterien bewirtschaften werden und dabei nicht rentable Services preislich redimensionieren oder ganz abschalten.  

Multi-Cloud-Ansatz als Lösung?

Die Unternehmen müssen sich intensiv mit dem Thema Abhängigkeit beschäftigen und sich der Risiken bewusst werden. Diversifikation zwischen verschiedenen Anbietern ist eine Möglichkeit zur Risikominimierung. Dabei drängt sich ein Multi-Cloud-Ansatz auf, der mehrere Anbieter berücksichtigt oder On-Premise-Infrastrukturen kombiniert. Das Management einer IT-Plattform ist beim Multi-Cloud-Ansatz aufwendiger und kostenintensiver als beim Hypercloud-Ansatz. Doch der Multi-Cloud-Ansatz senkt die Risiken und schafft Flexibilität sowie Verhandlungsspielraum für die Zukunft.  

Flexibilität bei den Services: schwieriger ­Vergleich

Die Service- und Ressourcenangebote der Hyperscaler sind vielfältig: Sie reichen von Active Directories und Datenbanken als Managed Services über einfache virtuelle Maschinen bis hin zu Compute-Power, Container-Lösungen sowie spezifischen Services im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) und von Blockchain. 

In der Praxis stellt es sich oft als schwierig heraus, die angebotenen Services zu vergleichen. Die verwendeten Terminologien sind nicht standardisiert und dadurch kaum vergleichbar. Zudem geben die schwammigen Begriffe des Marketings wenig Orientierung. Branchenweite Definitionen und deren konsequente Verwendung wären hier wünschenswert. 

Die Eröffnung eines Accounts bei einem Hyperscaler und die Provisionierung der Ressourcen gehen flott von der Hand. Innerhalb von wenigen Minuten stehen die gewünschten Ressourcen und Umgebungen bereit. Gleichzeitig beginnt der Price Ticker zu laufen. Was sich einfach anhört, bringt jedoch im konkreten Anwendungsfall einige Fragen mit sich. Beispielsweise diejenige nach der täglichen Intraday-Ressourcenauslastung einer spezifischen Applikation. Wenn ein Unternehmen diese Auslastung kennt, kann es die entsprechenden Infrastrukturen und Services in einem Pay-what-you-use-Kontext optimal dimensionieren. Dies ist wichtig, weil das Pricing auf der Dimensionierung aufbaut und die Monatsrechnung keine Wundertüte sein soll.

Bei hoher Flexibilität muss das Unternehmen das Ressourcen- und Kapazitätsmanagement aktiver und regelmässiger betreiben als beim Betrieb von On-Premise-Infrastrukturen im eigenen Rechenzentrum. 

Flexibilität beim Betrieb

Die durchgehende Automatisierung von der Bereitstellung der Infrastrukturen bis hin zur automatischen Installation der Systeme nimmt zu. Dadurch gehört wochen- oder gar monatelanges Warten auf die Infrastrukturen und die Systeme der Vergangenheit an. Das heisst, Unternehmen können schneller, unkomplizierter und kostengünstiger Projekte realisieren und Releases in Betrieb nehmen. So können beispielsweise eine oder mehrere Test- oder Entwicklungsumgebungen nach Bedarf «on the fly» bereitgestellt und nach der Verwendung wieder abgebaut werden. Der Vorteil: Die Kosten für die Umgebungen fallen nur an, wenn das betreffende Unternehmen die Umgebungen für das Testen und Entwickeln benötigt. 

Was einfach klingt, erfordert eine durchgehende Automatisierung von Prozessen. Dazu gehören die Etablierung einer automatisierten Continuous Integration and Continuous Deployment Pipeline (CI/CD Pipeline) sowie die Einführung von Konzepten wie Infrastructure-as-Code. Dabei erfolgen der Auf- und Abbau sowie die Dimensionierung der Infrastrukturen und Services und die Installation aller Softwarekomponenten auf Knopfdruck gemäss dem Zielbild des betreffenden Unternehmens. 

Flexibilität bei Banking-Software-as-a-Service-Angeboten (BaaS)

Die Angebote der Hyperscaler sind flexibel, skalierbar und dynamisch. Sie legen die Basis, um die Preismodelle für umfassende Serviceangebote wie beispielsweise Banking-Software-as-a-Service in Zukunft dynamischer, attraktiver und nutzenbasiert zu gestalten. Dadurch etablieren sich die Serviceangebote im Markt und im Ideal­fall variabilisieren sich bisher angefallene Fixkosten.

Webcode
smAxhzgc