Eine Zeitreise

Die unendliche Geschichte der UKW-Abschaltung in der Schweiz

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von Leslie Haeny und msc

2024, 2026 oder vielleicht gar nie? Der Umstieg von UKW auf DAB+ will in der Schweiz einfach nicht klappen. Was bereits 2014 beschlossen wurde, hat sich zum leidigen Thema für Privatradios, Politik und die SRG entwickelt. Eine Chronologie.

(Source: Reuben Juarez / Unsplash)
(Source: Reuben Juarez / Unsplash)

Wann ist denn nun wirklich Schluss mit UKW? Diese Frage lässt sich nur schwer beantworten, denn der Radioübertragungsstandard ist in der Schweiz scheinbar nicht totzukriegen. Eigentlich dürften die SRG und hiesigen Privatradios seit Januar 2023 nur noch digital senden, doch es kam anders als geplant - gleich mehrmals. 

Seit 1999 gibt es Digital Audio Broadcasting (DAB) in der Schweiz. Zehn Jahr später konnten Radiohörerinnen und -hörer in der gesamten Schweiz Programme über DAB empfangen. Mittlerweile - respektive seit 2015 - nutzen Radiostationen für die Übertragung den neueren Standard DAB+.

Warum soll UKW verschwinden? 

Die Anzahl der verfügbaren analogen UKW-Frequenzen ist begrenzt. Das führte laut DAB-Swiss zur zunehmenden Verstopfung des UKW-Bandes zwischen 87,5 und 108,0 Megahertz. Das ging soweit, dass es unmöglich wurde, neue Anbieter zuzulassen. Die Programmvielfalt war damit sehr begrenzt, zumal auf UKW auch starke Sender aus dem Ausland in die Schweiz einstrahlten, wie es weiter heisst. Ein Technologiewechsel war daher nötig. 

Digitalradio bringt aber noch weitere Vorteile: Es ist UKW technisch überlegen. So bietet es eine bessere Empfangsqualität. Durch die Verknüpfung von Ton, Text und Bild biete es zudem die Möglichkeit, Zusatzinformationen aller Art bis hin zu interaktiven Angeboten zu verbreiten. "Da die digitale Technik auch einen wesentlich effizienteren Einsatz der Frequenzen erlaubt, erhöht sich die Kapazität für ein grösseres Programmangebot und somit auch für eine grössere Programmvielfalt", schreibt DAB-Swiss. 

Für die Radiobranche würde sich der Abschied von UKW zudem lohnen, da sie dann nicht mehr auf zwei parallele Sendernetze aufrecht erhalten müsste, um alle Hörerinnen und Hörer zu erreichen. Mehrere Studien zeigen zudem, dass die Anzahl der UKW-Nutzer und -Nutzerinnen stetig abnimmt. Laut SRG bedeutet die Abschaltung des UKW-Netzes ausserdem weniger Umweltbelastung, da nur noch Energie für den Betrieb eines Netzes statt für zwei nötig ist. Welche Argumente es gegen einen kompletten Umstieg auf DAB+ gibt, können Sie hier nachlesen

Chronologie der geplanten UKW-Abschaltung 

Wie im letzten Slide der Timeline zu sehen ist, hat das UVEK dem Rundfunk einen Fristerstreckung bis 2026 erteilt. Mehr zum Hintergrund und zum weiteren Vorgehen erfahren Sie hier. 

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