Die Highlights der "Netzwoche"-Macher: René Jaun, Redaktor
Seit 25 Jahren begleitet die "Netzwoche" die Schweizer ICT-Branche. Zum Jubiläum verraten die Redaktionsmitglieder, was für sie die wichtigsten und nichtigsten Technologien der vergangenen 25 Jahre waren.

Welche Technologie hat für dich in den vergangenen 25 Jahren am meisten ausgelöst?
René Jaun: Das war eindeutig die Erfindung von Screenreadern für Touchscreens. Vor 25 Jahren waren diese populär werdenden berührungsempfindlichen Displays für mich und alle blinden Menschen ein nicht überwindbares Hindernis. Doch einige Tüftler, von denen manche selbst blind waren, stellten sich der Herausforderung und entwickelten auf Touchscreens zugeschnittene assistive Technologien. 2009 integrierte Apple mit «Voiceover» einen solchen Screenreader erstmals im iPhone-Modell 3GS. Das Feature stellte die Smartphone-Welt für blinde Menschen wie mich auf den Kopf. Wie sehende User können auch wir seither eine Vielzahl von Apps nutzen – und das macht erst noch richtig Spass. Voraussetzung ist, dass die App-Entwickler einige Accessibility-Richtlinien befolgen.
Welche technologische Neuheit aus dieser Zeit verwendest du selbst am häufigsten?
Mit klarem Abstand ist das Smartphone mein meistgenutztes Gadget. Ob Kontakte pflegen, Notizen schreiben, Einkäufe erledigen, Wegbeschreibungen und Fahrpläne abrufen – ich erledige Dinge in der Regel lieber per iPhone als per Laptop. Das Smartphone hat bei mir auch ein paar blindenspezifische Hilfsmittel abgelöst: Es liest mir meine Briefpost vor, findet Lichtquellen und identifiziert Farben. Und dank künstlicher Intelligenz beschreibt es seit Kurzem auch richtig gut Bilder.
Von welcher Technologie hast du erwartet, dass sie höhere Wellen schlagen würde, als sie es tatsächlich hat?
Als eingefleischter Radio-Fan bin ich etwas enttäuscht mit der Entwicklung der Digitalaudio-Broadcasting-Technologie (DAB+) in der Schweiz. Klar hat sie nicht nur Vorteile. Richtig eingesetzt, würde DAB+ aber eine breite Vielfalt an Audioprogrammen auf dem Luftweg ermöglichen.
Was war der grösste Flop der vergangenen 25 Jahre?
Der Hype um Non-Fungible Tokens (NFTs) brach sehr schnell zusammen – zum Glück. Hier trafen skrupellose Geschäftemacher und viel zu laute Propheten auf wohlwollende Investoren und hoffende Künstler. Letzteren wünsche ich, dass sie bei dem Experiment keinen zu grossen Schaden genommen haben.
Auf welche Innovation wartest du noch immer?
Viel Freude hätte ich an einem selbst navigierenden E-Trottinett. Die aktuellen Modelle ohne Autopilot sind für mich nicht nur nutzlos, sondern stehen mir viel zu oft auch im Weg. Könnte ich mit den Dingern wenigstens ins Büro fahren, würde ich ihnen das gelegentliche Blockieren meiner Route auch eher verzeihen. Als Kompromiss wäre ich übrigens auch schon mit einem E-Trotti zufrieden, das automatisch zur Seite springt, wenn ich mich ihm nähere.

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