Wieso sich Gobugfree für eine Doppelspitze entschieden hat
Das Schweizer IT-Security-Unternehmen Gobugfree hat einen Führungswechsel angekündigt. Neu leiten zwei Co-CEOs das Unternehmen: Christina Kistler und Marcel Eyer. Wieso das Unternehmen sich für diese neue Struktur entschieden hat, erklären die beiden Chefs.
Bei Gobugfree kommt es zu einem Führungswechsel. Künftig leiten Christina Kistler und Marcel Eyer als Co-CEOs die Geschicke des IT-Security-Unternehmens, wie es mitteilt. Beide sind schon länger im Unternehmen und werden ihre bisherigen Aufgaben weiterführen wie Gobugfree auf Anfrage erklärt. Eyer ist Mitgründer und CTO; Kistler war die vergangenen beiden Jahre als CCO für Gobugfree tätig. Das Unternehmen bietet eine Plattform für crowd-basiertes Schwachstellenmanagement an. Dazu gehören etwa Bug-Bounty-Programme sowie auch weitere Services, die auf KMUs zugeschnitten sind.
Bisher wurde das Unternehmen von einem CEO geleitet. "Unser Entscheid, eine Co-CEO-Struktur einzuführen, entspringt unserem tiefen Verständnis für die Bedeutung von Vielfalt und kollektiver Intelligenz", sagt Eyer auf Anfrage. "In einer schnelllebigen Welt ist es entscheidend, die Verantwortung auf zwei Schultern mit unterschiedlichen Kompetenzen zu verteilen, um flexibel auf Herausforderungen reagieren zu können." So spiegle sich das Prinzip der Schwarmintelligenz - das Herzstück ihrer Arbeit - auch in dieser kollaborativen Führungsstruktur wider.
Um sicherzustellen, dass die Zusammenarbeit reibungslos verläuft, wurden die Verantwortungsbereiche klar definiert. Kistler bringe eine umfassende Perspektive aus Wirtschaft, Strategie, Vertrieb und Marketing ein, während Eyer über umfangreiche Erfahrung in der Softwareentwicklung, Startup-Know-how und Technologiekompetenz verfüge.
"Wir haben in den vergangenen Jahren bereits bewiesen, dass wir in der Geschäftsleitung als Team effektiv und effizient zusammenarbeiten", sagt Kistler. "Die Vielfalt der Meinungen und Kompetenzen innerhalb unseres Teams bereichert unsere Entscheidungsprozesse und stärkt unsere Vision für die Zukunft."
Führung an Unternehmenskultur angepasst
Die neue Doppelspitze löst Phil Huber ab. Dieser hat das Unternehmen bereits im April vergangenen Jahres verlassen, wie seinem Linkedin-Profil zu entnehmen ist. 11 Monate, nachdem er die Stelle angetreten hatte. Huber ist aktuell als CFO für Swiss Blue Salmon tätig.
Phil Huber, CFO von Swiss Blue Salmon und ehemaliger CEO von Gobugfree. (Source: zVg)
"Wir mussten feststellen, dass eine Geschäftsführung in nur einer Person nicht das Richtige für Gobugfree ist", sagt Eyer. Thierry Kneissler, Delegierter des Verwaltungsrates, habe in der Zwischenzeit interimistisch die Aufgaben des CEOs übernommen.
Weshalb liess die definitive Nachfolge fast ein Jahr auf sich warten? "Der Übergang zu einer Co-CEO-Struktur erforderte eine sorgfältige Planung und Abstimmung, um sicherzustellen, dass wir die richtige Führungskonstellation für die nächste Phase des Unternehmens etablieren", sagt Kistler. "Zudem haben wir gesehen, dass wir in der Geschäftsleitung sehr gut funktionieren, weshalb wir uns mit der Nachfolgeregelung Zeit lassen konnten." Das Unternehmen habe diese Zeit auch genutzt, um ihre Plattform weiterzuentwickeln und strategische Initiativen wie beispielsweise Gohack voranzutreiben.
Apropos Gohack: Der Event Gohack23 hat vergangenes Jahr vom 30. November bis 2. Dezember 2023 stattgefunden. Beim Symposium am ersten Eventtag standen die Ausbildung im Bereich Cybersecurity, die Möglichkeiten künstlicher allgemeiner Intelligenz und der grösste Feind der Resilienz im Mittelpunkt. Mehr zu Gohack23 lesen Sie hier.