Der GPT-Store von OpenAI steht vor rechtlichen Problemen
Im GPT-Store von OpenAI häufen sich juristisch problematische Inhalte. Die Probleme reichen von Urheberrechtsverletzungen bis zur Nachahmung von realen Personen.
Das Nachrichtenportal "Techcrunch" hat diverse Probleme im GPT-Store von OpenAI festgestellt. Mehrere der angebotenen GPTs verstossen demnach gegen geltendes Recht oder regen zu Betrug an.
Man muss keine Programmierfähigkeiten haben, um GPTs zu instruieren. "Techcrunch" vermutet, dass der Store aufgrund dieser geringen Anforderungen so schnell gewachsen ist. Dieses Wachstum schiene jedoch auf Kosten der Qualität zu gehen und auf Kosten der Einhaltung der OpenAI-eigenen Bedingungen.
OpenAI steht vor urheberrechtlichen Fragen
Zum einen gäbe es im Store GPTs, bei denen das, was sie darstellen, aus beliebten Film-, Fernseh- und Videospiel-Franchises kopiert wurde. Die GPTs seien, nach Kenntnis von "Techcrunch", nicht von den Eigentümern dieser Franchises erstellt oder autorisiert worden.
OpenAI selbst würde nicht für Urheberrechtsverletzungen durch GPT-Ersteller haftbar gemacht werden. Die Safe-Harbor-Bestimmung im Digital Millennium Copyright Act schützt GPT und Plattformen wie Youtube oder Facebook, wenn sie rechtsverletzende Inhalte hosten, solange sie die im Act vorgegebenen Bestimmungen erfüllen und die betreffenden Inhalte vom Netz nehmen.
Akademischer Betrug und Nachahmungen von Personen
Weiter stellte die Untersuchung fest, dass die Geschäftsbedingungen von OpenAI Entwicklern zwar ausdrücklich die Entwicklung von GPTs verbiete, die akademischen Betrug fördern. Trotzdem sei der Store voll von GPTs, die genau das tun, indem sie versprechen, KI-Inhaltsdetektoren umgehen zu können.
In seinen Richtlinien verbiete OpenAI GPT-Entwicklern auch die Erstellung von GPTs, die sich ohne deren "Einverständnis oder Rechtsanspruch" als Personen oder Organisationen ausgeben. "Techcrunch" fand jedoch viele GPTs im GPT-Store, die behaupten, die Ansichten von Menschen darzustellen – oder auf andere Weise bekannte Persönlichkeiten wie z.B. Elon Musk oder Barack Obama imitieren. OpenAI zufolge ist es erlaubt, GPTs so zu instruieren, dass sie "im Stil" einer bestimmten realen Person zu reagieren, solange die GPTs sich nicht als solche ausgeben.
Der Store, den OpenAI als eine von Experten zusammengestellte Sammlung produktivitätssteigernder KI-Tools vorgestellt hatte, entwickle sich nun zu einem Nährboden für Spam, rechtlich fragwürdige und vielleicht sogar schädliche GPTs, schreibt "Techcrunch". Ein Zustand, der sich mit der geplanten Monetarisierung verschlimmern dürfte - OpenAI versprach demnach, dass GPT-Entwickler irgendwann in der Lage sein würden, "Geld zu verdienen, je nachdem, wie viele Leute ihre GPTs nutzen".
Wenn Sie mehr über Produkte von OpenAI erfahren möchten, können Sie hier mehr über Sora, die noch nicht öffentlich zugängliche Text-zu-Video-KI, lesen.