Hands-on

Das Galaxy S24 Ultra zeigt: KI ist gut, Kontrolle ist besser

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Mit dem Galaxy S24 Ultra hat Samsung ein mit KI-Funktionen gespicktes Premium-Smartphone ­lanciert. Beim Ausprobieren wurde jedoch schnell klar, dass sich Nutzerinnen und Nutzer nicht nur auf die KI verlassen sollten.

Das Galaxy S24 ­Ultra in der Farbe Titanium Gray. (Source: Netzmedien)
Das Galaxy S24 ­Ultra in der Farbe Titanium Gray. (Source: Netzmedien)

Auf den ersten Blick unterscheidet sich das Galaxy S24 ­Ultra kaum vom Vorgängermodell. Es ist 6,8 Zoll gross, kantig und mit integriertem S-Pen versehen. Beim neuen Gerät zählen aber insbesondere die im Hintergrund arbeitenden Features. Mit der Galaxy-S24-Serie will Hersteller Samsung nämlich die KI-Ära seiner Smartphones einläuten. Die Geräte sollen unter anderem beim Übersetzen von Anrufen, Zusammenfassen von Notizen und bei der Bildbearbeitung unterstützen. 

Beim Ausprobieren der neuen KI-Funktionen wurde schnell klar, dass sie durchaus nützlich sein können, man sich aber auf keinen Fall blind auf sie verlassen sollte. Das gilt insbesondere für die Liveübersetzung beim Telefonieren. Im Test sprach eine Person hochdeutsch (Schweizerdeutsch versteht die KI leider nicht) und eine englisch. Das S24 Ultra informierte die Person am anderen Ende zuerst darüber, dass es sich hierbei um einen übersetzten Anruf handle, dann machte es sich an die Arbeit. Probleme hatte das Gerät nicht primär mit der Übersetzung, diese erwies sich bei einer einfachen Diskussion über die Abendessenspräferenzen der Gesprächsteilnehmenden als ziemlich akkurat. Stattdessen hatte die KI Probleme beim Verstehen des Gesagten. Das hatte zur Folge, dass aus "Perfect. See you later, bye" – also "Perfekt. Bis später, tschüss" – "Perfekt. Sehen Sie später antworten" wurde, da das S24 Ultra statt "bye" "reply" verstanden hatte.

Gut funktioniert hingegen die Übersetzungsfunktion in der Notizen-App. Lediglich bei Redewendungen oder Fachwörtern sollten Nutzerinnen und Nutzer Vorsicht walten lassen. In besagter App lassen sich zudem Textpassagen oder ganze Texte automatisch zusammenfassen. Das ging beim Ausprobieren blitzschnell und vermittelte einen guten Überblick über die Texte. Auch lassen sich Notizen automatisch formatieren und auf ihre korrekte Schreibweise überprüfen.

Der Hersteller rühmt sich zudem seiner neuen Bildbearbeitungsfunktionen. So lassen sich mit dem S24 Ultra Elemente in Bildern markieren und anschliessend löschen, respektive verschieben. Das Gerät füllt die dadurch entstandene Lücke automatisch. Bei Bildern mit einfachem und flächigem Hintergrund (wie einer gemusterten Tapete oder einer Backsteinwand) funktioniert das sehr gut. Soll die KI jedoch Schrift oder die Reflektion des verschobenen Objekts auf einer Oberfläche rekreieren, stösst sie an ihre Grenzen. Ausserdem hat sie – wie die meisten Tools zur Bildgenerierung – Probleme bei der Darstellung von Händen.

Das Kamerasystem fängt laut Samsung mehr Licht bei schlechten Sichtverhältnissen ein. Das äussert sich insbesondere beim Fotografieren im Nachtmodus. Dieser spuckt nicht nur qualitativ bessere Bilder aus als die Vorgängermodelle, sondern benötigt auch deutlich weniger Zeit fürs Aufnehmen und Verarbeiten der Fotos. Top ist zudem der Bildstabilisator für Videos. Egal ob im Stehen, Gehen oder Joggen aufgenommen, die Videos sind flüssig und ruckelfrei. 

Fazit 

Mit dem Galaxy S24 Ultra bringt Samsung KI-Funktionen, die sich Nutzerinnen und Nutzer bisher über das Installieren einzelner Apps zusammenstückeln mussten, direkt aufs Smartphone. Während bei der Liveübersetzung beim Telefonieren Vorsicht geboten ist, bietet die Notizen-App verlässliche und praktische neue KI-Features – vom Übersetzten übers Zusammenfassen bis zum automatischen Formatieren. Wie bei allen Samsung-Premium-Smartphones leistet das Kamerasystem einen sehr guten Job und liefert nun noch bessere Nachtaufnahmen als die Vorgängermodelle.

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