Software Defined Mainframe

Update: IBM zieht gegen Zürcher Firma Lzlabs vor Gericht

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von Yannick Chavanne und Joël Orizet und Übersetzung: René Jaun, msc

Lzlabs ist mit einer weiteren Klage von IBM konfrontiert. In Texas wirft der Technologieriese dem Schweizer Softwareunternehmen vor, Patente verletzt zu haben - ähnliche Vorwürfe erhebt IBM auch in London, wo sich Lzlabs nun vor Gericht verantworten muss.

(Source: Fineas / Fotolia.com)
(Source: Fineas / Fotolia.com)

Update vom 29.04.2024: IBM zieht gegen die Zürcher Softwareschmiede Lzlabs vor ein Londoner Gericht. Der Prozess vor dem High Court beginnt am 29. April. Es geht, wie in einem ähnlichen Gerichtsfall in Texas, um die von Lzlabs angebotene Plattform Software Defined Mainframe (SDM) - also um eine Lösung für die Migration von Mainframe-Anwendungen in die Cloud oder auf  x86-Plattformen. 

IBM wirft der Schweizer Firma vor, sie habe für die Entwicklung der SDM-Lösung über eine in Grossbritannien ansässige Tochtergesellschaft namens Winsopia Reverse Engineering von IBM-Software betrieben und somit gegen geltende Verträge verstossen. Lzlabs bestreitet die Vorwürfe, wie aus den Gerichtsdokumenten hervorgeht. 

IBM hatte bereits 2022 eine Klage gegen Lzlabs vor einem Gericht in Texas eingereicht. In diesem Fall, der im Verlauf dieses Jahres zur Verhandlung angesetzt ist, stehen die Vorwürfe der Patentverletzung und der widerrechtlichen Aneignung von Geschäftsgeheimnissen im Raum. 

Originalmeldung vom 23.03.2022: 

IBM klagt gegen Schweizer Unternehmen Lzlabs

Lzlabs hat Patente von IBM verletzt - dieser Meinung ist zumindest IBM. Der Tech-Gigant hat nun Klage gegen den in Zürich ansässigen Softwarehersteller eingereicht.

Wie IBM in einer Mitteilung ausführt, geht es konkret um seine Mainframe-Technologie. Lzlabs bietet Software-defined-Mainframelösungen an, und soll dabei die geistigen Eigentumsrechte von IBM verletzen. Zudem habe das Unternehmen "durch Reverse Engineering, Reverse Compilation und Übersetzung von IBM Software auch vorsätzlich Geschäftsgeheimnisse entwendet".

Weiter wirft IBM dem Zürcher Unternehmen vor, falsche und irreführende Aussagen über seine Produkte gemacht zu haben. Als Wiedergutmachung fordert IBM unter anderem eine einstweilige Verfügung gegen Lzlabs, um die weitere illegale Nutzung seines geistigen Eigentums und seiner Geschäftsgeheimnisse zu verhindern. Eine Stellungnahme von Lzlabs liegt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels nicht vor.

Erinnerungen an einen vergangenen Rechtsstreit

In seiner Mitteilung weist IBM darauf hin, dass sich unter den Leitern und Eigentümern von Lzlabs auch Investoren des Unternehmens Neon Enterprise Software befinden. Auch gegen dieses Unternehmen hatte IBM geklagt, ebenfalls wegen Patentverletzungen in Zusammenhang mit der Mainframe-Technologie. Wie das Portal "Silicon" berichtet, einigten sich die beiden Parteien in diesem Streit aussergerichtlich, und Neon nahm seine "Zprime"-Produkte vom Markt.

In der Schweiz zählt Lzlabs unter anderem Swisscom zu seinen Kunden. Vor ein paar Jahren gab Swisscom zudem bekannt, zusammen mit Lzlabs ein Mainframe as a Service-Angebot anbieten zu wollen. Mehr dazu lesen Sie hier.

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