"Copilot+"

Microsoft-KI blättert in der Vergangenheit, untertitelt Gespräche und stylt Fotos

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von René Jaun und tme

Unter dem Namen "Copilot+" stellt Microsoft neue Features seines KI-Assistenten vor. Er unterstützt User beim Zeichnen, Plaudern und Suchen. Dazu kommt neue auf KI-Anwendungen zugeschnittene Hardware.

Ein Screenshot der Restyle-Funktion. (Source: Microsoft)
Ein Screenshot der Restyle-Funktion. (Source: Microsoft)

Mit "Copilot+" läutet Tech-Konzern Microsoft die nächste Produktrunde um seinen KI-Assistenten Copilot ein. In der Mitteilung zu "Copilot+" präsentiert Microsoft eine Reihe neuer Software-Features, aber auch neue Hardware.

Konkret handle es sich dabei gar um "eine neue Kategorie von Windows-PCs", wie Microsoft schreibt. Die Geräte seien speziell für künstliche Intelligenz entwickelt und dafür von Grund auf neu konzipiert worden. Angetrieben werden die Geräte von einem Snapdragon-X-Elite oder einem Snapdragon-X-Plus-Prozessor mit einer Oryon-CPU von Qualcomm. Die Prozessoren enthalten eine für KI-Anwendungen wichtige Neural Processing Unit (NPU). Der Prozessor ermögliche 40 NPU TOPS (Billionen Operationen pro Sekunde), schreibt Microsoft.

Microsoft selbst steuert neue Surface- und Surface-Pro-Laptops zum Produkte-Line-up bei. Beide Geräte gibt es in einer 13-Zoll-Ausführung, den Surface-Laptop auch in einer 15-Zoll-Variante. Zudem bieten verschiedene Dritthersteller "Copilot+"-Geräte an. Hier erfahren Sie etwa mehr über die Produkte von Lenovo. Alle Geräte seien ab dem 18. Juni 2024 verfügbar, teilt Microsoft mit. Bestellen könne man sie jetzt schon.

Der neue Surface Pro und Surface Laptop. (Source: Microsoft) 

Kreieren, erinnern, übersetzen

Dank der Prozessorleistung sollen sich laut Microsoft bestimmte kleine Sprachmodelle (Small Language Models, SLMs) auf den Laptops selber ausführen lassen. Das sorge für mehr Datenschutz, geringere Latenz und tiefere Kosten.

Die Softwarefeatures, die Microsoft konkret nennt, sind denn auch nicht grundsätzlich neu. Neu ist in vielen Fällen die Tatsache, dass die Anfragen nicht mehr über eine Cloud laufen. Das gilt etwa für Bildbearbeitungsfunktionen in den Programmen "Fotos" oder "Paint". Demnach kann die KI etwa neue Bilder mittels Textbefehlen erstellen oder auf vorhandene Bilder aufbauen. Sie könne ebenso persönliche Fotos mit einem neuen Stil umgestalten. Auch verschiedene Kreativ-Apps von anderen Herstellern wie Adobe, Djay Pro oder Liquidtext seien auf "Copilot"+-PCs verfügbar.

Mit "Recall" spendiert Microsoft den "Copilot+"-Computern eine neue Suchfunktion. Damit "können Sie jetzt auf alles zugreifen, was Sie auf Ihrem PC gesehen oder getan haben, und zwar so, als hätten Sie ein fotografisches Gedächtnis", wirbt der US-amerikanische Konzern. Und tatsächlich spielen Fotos eine wichtige Rolle, denn "Recall" basiert auf Screenshots, die automatisch alle paar Sekunden erstellt und gespeichert würden, wie Microsoft erklärt. Auch merke sich das Tool die zum Zeitpunkt des Bildschirmfotos geöffneten Apps und erzeuge einen Index "basierend auf Beziehungen und Assoziationen". Diesen Verlauf könne man dann mittels KI durchforsten. Auf Wunsch lasse sich das Feature komplett oder teilweise (zum Beispiel für gewisse Apps) ausschalten, merkt Microsoft an.

Ein Screenshot der Recall-Funktion. (Source: Youtube)

Des Weiteren erwähnt Microsoft auch die Live-Untertitelung "Live Captions". Die Funktion stehe für jede Audio- oder Videoaufzeichnung zur Verfügung und funktioniere auch offline. "Live Captions" untertitelt dabei nicht nur, sondern kann auch übersetzen. Allerdings funktioniert dies laut der Mitteilung aktuell nur in Englisch, dafür aus 40 Sprachen.

Mehr über Microsofts KI-Assistent und wie er in der Arbeitswelt ankommt, lesen Sie im Themenschwerpunkt der Netzwoche.

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