Aus Angst vor russischen Aktionen

USA verbieten Verkauf von Kaspersky-Produkten

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von Alexandra Hüsler und cka

Kaspersky darf seine Cybersecurity-Produkte und -Dienstleistungen nicht mehr in den USA anbieten und verkaufen. Privatpersonen und Unternehmen dürfen bestehende Kaspersky-Produkte weiterhin nutzen, das aber auf eigene Gefahr. Dies entschied das US-amerikanische Handelsministerium.

(Source: Luke Michael / Unsplash)
(Source: Luke Michael / Unsplash)

Das US-amerikanische Handelsministerium untersagt dem russischen Cybersecurity-Anbieter Kaspersky, seine Produkte und Dienstleistungen im Land anzubieten. Das Verkaufsverbot gilt auch für Tochtergesellschaften, wie das Ministerium mitteilt. 

Die Massnahme sei das Ergebnis einer langwierigen und gründlichen Untersuchung, die ergab, dass die fortgesetzte Geschäftstätigkeit des Unternehmens in den Vereinigten Staaten ein Risiko für die nationale Sicherheit darstelle. Als Grund nennt das Ministerium die "offensiven Cyberfähigkeiten" der russischen Regierung, die Geschäftstätigkeit von Kaspersky zu beeinflussen oder zu lenken.

Einzelpersonen und Unternehmen, die bestehende Kaspersky-Produkte und -Dienstleistungen weiterhin nutzen, würden zwar nicht mit rechtlichen Sanktionen belegt, tragen aber alle damit verbundenen Risiken im Bereich der Cybersicherheit selbst, heisst es weiter.

"Die Biden-Harris-Regierung hat sich zu einem regierungsweiten Ansatz verpflichtet, um unsere nationale Sicherheit zu schützen und unsere Gegner auszustechen", sagte Handelsministerin Gina Raimondo. "Russland hat immer wieder bewiesen, dass es die Fähigkeit und die Absicht hat, russische Unternehmen wie Kaspersky Lab auszunutzen, um sensible Informationen zu sammeln und als Waffe einzusetzen, und wir werden auch weiterhin alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um die nationale Sicherheit der USA und das amerikanische Volk zu schützen."

Man sei sich der Entscheidung des US-amerikanischen Handelsministeriums bewusst, teilt Kaspersky mit. Das Unternehmen sei der Ansicht, dass das Handelsministerium seine Entscheidung aufgrund des derzeitigen geopolitischen Klimas und theoretischer Bedenken traf und nicht aufgrund einer "umfassenden Bewertung der Integrität der Produkte und Dienstleistungen" von Kaspersky.

Das Unternehmen sei nicht an Aktivitäten beteiligt, welche die nationale Sicherheit der USA bedrohen. Im Gegenteil, gemäss Kaspersky hat das Unternehmen mit seinen Sicherheitsmeldungen und Schutzlösungen einen wichtigen Beitrag zur Cybersicherheit der USA geleistet. So habe Kaspersky etwa vor einer Vielzahl von Bedrohungsakteuren gewarnt, die es auf die Interessen der USA und ihrer Verbündeten abgesehen hatten

Kaspersky beabsichtigt, alle rechtlich verfügbaren Möglichkeiten einzusetzen, um seine derzeitigen Aktivitäten und Beziehungen in den USA aufrechtzuerhalten.

Kaspersky hat nicht nur in den USA einen schwierigen Stand. 2022 veröffentlichte das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine Warnung vor den Produkten des russischen Anbieters, wie Sie hier nachlesen können.

 

Auch bei der chinesischen App Tiktok befürchtet die USA, dass sie von den chinesischen Behörden zum Sammeln von Informationen über Nutzerinnen und Nutzer missbraucht wird. Mehr dazu lesen Sie hier.

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