Diese Jobs sind im Dark Web besonders gefragt
Der Stellenmarkt im Dark Web hat sich laut einer Kaspersky-Analyse seit 2023 verdoppelt. Vor allem Entwickler von Angriffstools, Penetrationstester und Geldwäscher sind besonders begehrt. Auffallend ist dabei die hohe Zahl junger Bewerberinnen und Bewerber.
Der Jobmarkt im Dark Web boomt - nicht zuletzt auch wegen des Stellenabbaus in der IT-Branche. Eine Analyse von Kaspersky untersucht, welche Rollen auf dem "Schatten-Jobmarkt" besonders gefragt sind und welche Profile die Arbeitssuchenden anbieten. Von 2023 bis 2025 sammelte der Cybersecurity-Anbieter deshalb Stellenangebote und Lebensläufe im Dark Web und analysierte 2225 berufsbezogene Posts.
Zwischen dem ersten Quartal 2023 und 2024 habe sich die Anzahl der Jobanzeigen verdoppelt, schreibt das russische Unternehmen. Auch im ersten Quartal 2025 sei das Niveau weiter hoch geblieben. Allerdings überwiege im Dark Web die Zahl der Stellensuchenden (55 Prozent) gegenüber dem vorhandenen Jobangebot (45 Prozent). Der deutliche Anstieg ab 2023 sei, wie es weiter heisst, höchstwahrscheinlich auf die weltweiten Entlassungswellen zurückzuführen, die auch den IT-Sektor besonders getroffen haben.

Der prozentuale Anteil von Stellenanzeigen an der Gesamtzahl der gesammelten Posts im Dark Web. (Source: Kaspersky)
Laut der Kaspersky-Studie geben 69 Prozent der Jobsuchenden keinen bevorzugten Arbeitsbereich an. Damit würden sie andeuten, grundsätzlich jede bezahlte Tätigkeit anzunehmen. Diese vorwiegend cyberkriminellen Aufgaben umfassen Aktivitäten wie Programmierung, Betrugsmaschen und komplexe Cyberoperationen.
Was cyberkriminelle Arbeitgeber suchen
Mit 17 Prozent sind Entwickler für Angriffstools am meisten gefragt. Weiter suchen cyberkriminelle Arbeitgebende nach Penetrationstestern (12 Prozent), Geldwäschern (11 Prozent), Kreditkartenbetrüger (6 Prozent) sowie Traffern (5 Prozent). Letztere leiten Betroffene auf Phishing-Seiten weiter, wie Kaspersky erklärt.
Die starke Nachfrage nach Entwicklern spiegle sich allerdings nicht in deren Lohn wider: Mit monatlich 2000 US-Dollar verdienen diese im Vergleich zu anderen Bereichen weniger. So erhalten Pen-Tester rund 4000 Dollar und Reverse-Engineering-Spezialisten erzielen mit 5000 Dollar das höchste Einkommen.
Betrugsspezialisten erhalten dagegen keinen Fixlohn, sondern würden grundsätzlich prozentual am Gewinn beteiligt werden. Gemäss Kaspersky kassieren Geldwäscher im Schnitt 20 Prozent, Kreditkartenbetrüger 30 Prozent und Traffer 50 Prozent des Gesamterlöses. Dies verdeutlichte, dass seltene Fähigkeiten mit einem höheren Lohn begünstigt werden, heisst es weiter.
Besonders viele junge Personen
Das Durchschnittsalter der Jobsuchenden im Dark Web, liegt der Studie zufolge bei lediglich 24 Jahren. Der Security-Anbieter betont zudem, dass auch viele Jugendliche vertreten sind. So sei die jüngste jobsuchende Person gerade einmal 12 Jahre alt.
Kaspersky beobachtet ausserdem, dass die gesuchten Arbeitsstellen teilweise geschlechtsspezifisch variieren. Frauen scheinen demnach öfters nach Rollen zu suchen, die zwischenmenschlichen Kontakt beinhalten, etwa in Chat- oder Callcentern (10 Prozent) sowie im Tech-Support (7 Prozent). Männer hingegen ziehe es eher zu technisch orientierten oder finanzkriminellen Positionen: 5 Prozent interessieren sich für eine Rolle als Entwickler und 4 Prozent als Geldwäscher.

Welche Fachgebiete Bewerberinnen und Bewerber in ihren Profilen am meisten angegeben haben. (Source: Kaspersky)
"Der Schattenarbeitsmarkt im Dark Web ist längst kein Randphänomen mehr; er zieht entlassene Angestellte, technikaffine Teenager und hochqualifizierte Fachkräfte gleichermassen an", lässt sich Alexandra Fedosimova, Digital Footprint Analyst bei Kaspersky zitieren. "Was jedoch häufig übersehen wird, sind die erheblichen strafrechtlichen und langfristigen persönlichen Konsequenzen einer cyberkriminellen Tätigkeit im Dark Web."
Übrigens: Für das kommende Jahr 2026 prognostiziert Kaspersky eine verschärfte Bedrohungslage für die Finanzbranche. Lesen Sie hier mehr dazu.
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