Cloud Computing: Sicherheit ist nicht das einzige Risiko
Die jährliche CIO-Umfrage von Colt zeigt, dass die grössten Bedenken im Hinblick auf Cloud Computing weit über Sicherheitsrisiken hinaus gehen.
Aus der diesjährigen CIO-Studie von Colt geht hervor, dass sich immer mehr Unternehmen mit Cloud Computing auseinandersetzen. Die starke Fokussierung auf Sicherheitsbedenken hat sich seit der letzten Umfrage hin zu einer differenzierteren Betrachtung der Risiken entwickelt.
Fast zwei Drittel (63 Prozent) der CIOs sind der Meinung, dass die Umstellung von einer internen IT-Management-Lösung auf einen Cloud-Service mit geschäftlichen Risiken verbunden ist, die dem Image eines Unternehmens schaden und sich negativ auf die Beziehungen zu ihren Kunden auswirken könnten. Für 42 Prozent der Umfrageteilnehmer stellt ein potenzieller Imageschaden bei Ausfällen oder Sicherheitslücken das Hauptrisiko dar, 45 Prozent hingegen sehen das grösste Risiko bei der Sicherheit.
Zwar haben laut Umfrage nur wenige europäische Firmen unternehmensweit Cloud-Services eingeführt (16 Prozent). Doch es gehen viele Unternehmen davon aus, dass sich Cloud Computing bis 2014 zu ihrem wichtigsten IT-Betriebsmodell entwickeln wird (60 Prozent). Die Ergebnisse der Studie zeigen ausserdem, wo die wichtigsten Herausforderungen bei der Einführung von Cloud-Services liegen. Unternehmen wollen von der skalierbaren Ressourcenplanung profitieren, die Cloud Computing bietet. Für 58 Prozent der Befragten hat eine unkomplizierte Umstellung höchste Priorität, gefolgt von Qualitätssicherung (55 Prozent), Kosteneffizienz (55 Prozent) und der Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen für den Umgang mit Kundendaten (54 Prozent).
Sicherheitsaspekt hat an Bedeutung verloren
Daten – einschliesslich privater und firmeninterner Informationen – werden zunehmend ausserhalb eines Unternehmens gespeichert. Darum werden beim Thema Cloud Computing hauptsächlich Sicherheitsbedenken diskutiert. Auch wenn der Sicherheitsaspekt im Vergleich zur letztjährigen Umfrage an Bedeutung verloren hat (63 Prozent im Jahr 2011 verglichen mit 71 Prozent im Jahr 2010), spielt er für Unternehmen in Grossbritannien und Deutschland weiterhin eine wichtige Rolle, wo 74 beziehungsweise 70 Prozent der IT-Entscheidungsträger entsprechende Bedenken äussern. Beachtenswert ist allerdings, dass andere Themen, die mit einem reiferen Markt assoziiert werden, wie zum Beispiel Abhängigkeit vom Anbieter (46 Prozent) und geografischer Standort (31 Prozent), an Bedeutung gewinnen.
Es gibt ausserdem unterschiedliche Ansichten, welches die Vorteile und wesentlichen Faktoren für die Einführung von Cloud Computing sind. Niedrigere Investitionsausgaben werden gerade im derzeitigen Geschäftsklima als Argument für die Einführung von Cloud Computing wahrgenommen. Denn diese Kosten können deutlich reduziert oder vermieden werden, indem ein flexibles On-Demand-Modell gewählt wird. Eine unkomplizierte Umstellung und die Qualitätssicherung werden in der Umfrage von allen Ländern durchgängig als die wichtigsten Anliegen bei der Einführung von Cloud Computing betrachtet. Vor allem CIOs in Spanien (59 Prozent) und Frankreich (57 Prozent) sehen dies als entscheidend an, während Kosteneinsparungen in Grossbritannien (63 Prozent) und Benelux (55 Prozent) eine grössere Rolle spielen. In Deutschland wird die Unterstützung durch die Regierung (45 Prozent) als wichtigstes Kriterium für eine Einführung von Cloud Computing betrachtet.
Private Clouds bieten mehr Sicherheit
Die Umfrage hat auch die Präferenzen der CIOs bezüglich privater beziehunsgweise öffentlicher Cloud-Infrastrukturen erfasst. Private Clouds sind besonders in Spanien (58 Prozent), Deutschland (57 Prozent) und Grossbritannien (56 Prozent) gefragt. Bei Private Clouds gibt es weniger Sicherheitsbedenken, allerdings kann es zu Abstrichen bei der Skalierbarkeit und der Kosteneinsparung kommen. Hier lässt sich bereits die Entwicklung hin zu einer Hybrid oder Enterprise Cloud erkennen, die jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) bevorzugt. Die Beliebtheit wird mit zunehmendem Bewusstsein über die potenziellen Vorteile der Hybrid-Lösung voraussichtlich noch weiter anwachsen.
"Diese Studie bestätigt unsere Cloud-Philosophie, wonach der Hype um Cloud Computing nun nachlässt und sich ein umfassenderes Verständnis des Marktes in Europa einstellt", sagt Simon Walsh, Executive Vice President von Colt Enterprise Services.
Die Colt-Umfrage zum Thema Cloud Computing in Europa basiert auf einer Befragung von über 500 CIOs und IT-Entscheidungsträgern aus Unternehmen in Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Benelux, die sich mit dieser Technologie bereits näher beschäftigt haben.

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