Unternehmensstrategie

Es fehlt an einer zentralen Browserstrategie

Uhr | Aktualisiert
von asc

Der Browser zählt: Immer mehr Anwendungen in Unternehmen laufen über den Browser, doch IT-Entscheider unterschätzen dessen Bedeutung.

Noch haben viele IT-Verantwortliche den Browser nicht auf der strategischen Agenda. Lediglich 19 Prozent der Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern haben eine zentrale Browserstrategie definiert. Eine Browserstrategie legt alle Aktivitäten im Rahmen der Auswahl und des Einsatzes von (unterschiedlichen) Browsern im Unternehmen fest. Hierzu zählen insbesondere die Themen Testen, Definition der Sicherheitsanforderungen, Deployment und Management sowie Aktualisierungszyklen. Bei allen Aktivitäten gilt es zwischen Komfort für den Anwender, Sicherheit und Administrierbarkeit abzuwägen

Diese Zurückhaltung bei der Beurteilung der strategischen Bedeutung des Themas ist durchaus kritisch. Die Bedeutung des Browsers im Alltag der Unternehmensanwender hat sich nämlich in den letzten drei bis fünf Jahren wesentlich verändert. "Browser haben sich in vielen Unternehmen als Frontend für zahlreiche Business -Anwendungen etabliert", so Axel Oppermann, Senior Advisor bei der Experton Group. Portallösungen, CRM- oder ERP-Systeme nutzen den Browser als Intermediär zwischen Mensch und Maschine. Aber auch die Sicherheit der IT-Systeme wird massgeblich durch den Browser bestimmt. Veraltete Versionen sind genauso Einfallstor für Viren & Co. wie schlecht gemanagte aktuelle Produktgeneration und Multi-Browser-Umgebungen.

Internet Explorer noch immer klare Nummer 1

Bei über 80 Prozent der Unternehmen wird zentral über den Einsatz von Browsern entschieden. Dabei entscheiden 70 Prozent der Befragten zentral für das gesamte Unternehmen. Entscheidungen auf Abteilungs- oder Arbeitsgruppenebene sind die Ausnahme. In den Unternehmen ist der Internet Explorer von Microsoft noch immer die klare Nummer 1. Jedoch wird der Marktführer von Firefox kurzfristig  und von Google Chrome und Apples Safari langfristig herausgefordert. Die Experton Group hat im Rahmen der durchgeführten Analysen unterschiedliche Nutzertypen identifiziert. So setzen über 71 Prozent der befragten Unternehmen auf Microsofts Internet Explorer (IE) als Standard, während der Firefox-Browser in 25 Prozent der Unternehmen als Standard eingesetzt wird. Weitere Browser wurden von den Teilnehmern nicht in nennenswerter Größe bzw. Umfang als Standard genannt.

Produktivität hängt auch vom Browser ab

Die Bedeutung des Browsers wird in vielen Unternehmen oftmals noch unterschätzt. Dabei entwickelt sich der Browser zu einer zentralen Lösungskomponente innerhalb der Unternehmens-IT. "Die Produktivität der IT-Anwender im Unternehmen hängt auch vom Zusammenspiel von Anwendung und Browser ab", so Oppermann. "Die Tendenzen, zunehmend Cloud- und Webservices in die Arbeitsprozesse einzubeziehen, wird auch die Bedeutung des Browser im Unternehmen zukünftig beeinflussen. Die Ära von Cloud Computing und Web Services wird auch die Dekade der Browser".