DACH-Studie

Digitalisierung hier, dort und drüben

Uhr | Aktualisiert
von David Klier

Wie verändert die Digitalisierung den Wettbewerb? Wie gut vorbereitet sind Unternehmen auf den Wandel? Die Computer Science Corporation hat bei 500 DACH-Unternehmen nachgefragt.

Die digitale Transformation findet statt und schlägt hohe Wellen. Laut einer Studie der Computer Science Corporation veränderte die digitale Transformation für 68 Prozent der Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz den Wettbewerb.

Jede fünfte Firma rechnet als Folge bis zum Jahr 2020 mit einer neuen Marktlage. Die erfreuliche Nachricht: Viele Unternehmen beschäftigen sich mit dem Thema.

Digitalisierungsgrad gering bis mittelmässig

In der Schweiz haben gemäss den Studienergebnissen knapp 50 Prozent der Unternehmen eine digitale Agenda. Sie befinden sich in einer fortgeschrittenen Planungsphase, wie die Studienautoren schreiben. In Österreich sind 42 Prozent der Unternehmen auf dem Weg in die digitale Zukunft. In Deutschland sind es nur 35 Prozent.

Anders sieht es bei dem Reifegrad digitaler Projekte aus. Hier schätzen sich 37 Prozent der deutschen Firmen als fortgeschritten ein. In der Schweiz und Österreich hält nur jedes vierte Unternehmen den eigenen digitalen Reifegrad für hoch bis sehr hoch.

Insgesamt halten allerdings 68 Prozent der Firmen in der DACH-Region ihren Digitalisierungsgrad im Vergleich zu ihren Mitbewerbern im Markt für gering bis mittelmässig, wie die Studienautoren weiter schreiben.

Öffentliche Hand unterschätzt Handlungsbedarf

Beim Blick auf die Auswirkungen des Wandels erachten 47 Prozent der befragten Unternehmen eine verbesserte Kundenkenntnis und -beziehung als Chance. Industrieunternehmen wollen etwa mit individualisierten Produkten flexibler auf Kundenwünsche reagieren, Finanz- und Versicherungsdienstleister sowie der Handel wollen auf digitale Vertriebskanäle setzen. Telko- und IT-Dienstleister sehen ihre Chancen bei der Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen.

Auf der Gegenseite sehen die Unternehmen Risiken bei der Datensicherheit, bei den Investitionen und bei der Zusammenarbeit mit externen Partnern.

41 Prozent aller Studienteilnehmer sehen erheblichen Handlungsbedarf bei der Digitalisierung der öffentlichen Hand. Sie gehen davon aus, dass die Behörden den Handlungsbedarf unterschätzen. Die grösste Baustelle seien Lücken bei der Aus- und Weiterbildung. Fast jeder dritte Befragte würde die Rekrutierung von Fachpersonal für digitale Projekte auf die öffentliche Agenda setzen.

Die Computer Science Corporation befragte für die Studie "Digitale Agenda 2020" zwischen August und September dieses Jahres insgesamt 500 Unternehmen. Davon 300 in Deutschland und je 100 in der Schweiz und in Österreich. Die Teilnehmer waren Entscheidungsträger aus Unternehmen mit 50 oder mehr Mitarbeitern. Die Kernbranchen waren Industrie, Handel und IT. 

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