Studie von Vanson Bourne

Mobilgeräte sind ein erhebliches Sicherheitsrisiko

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Laut einer Studie des Marktforschers Vanson Bourne stellen mobile Endgeräte ein Sicherheitsrisiko für Firmen dar. Viele versäumen es, angemessene Vorkehrungen zu treffen.

Sicherheitsvorfälle mit mobilen Endgeräten waren laut einer Studie für 68 Prozent der Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten ein Problem. Etwa die Hälfte der betroffenen Firmen erlebte in diesem Zeitraum sogar mehr als vier solcher Vorfälle. Die Studie erstellte das Marktforschungsinstitut Vanson Bourne im Auftrag von British Telecom (BT).

Die Studie untersuchte, wie IT-Entscheider die Sicherheit in ihrem Unternehmen einschätzen. BYOD (Bring Your Own Device) und COPE (Corporately Owned Personally-Enabled) liegen im Trend: 93 Prozent der Firmen erlauben ihren Mitarbeitern, eigene Endgeräte auch für berufliche Zwecke zu nutzen. Allerdings verfügen gemäss der Studie nur vier von zehn Firmen über eine aktive BYOD-Sicherheits-Policy. Nur ein Viertel der Befragten hat den Eindruck, dass in ihren Unternehmen genug Ressourcen zur Verfügung stehen, um mobile Sicherheitslücken zu verhindern. In 29 Prozent der Unternehmen gibt es nicht einmal einen Passwortschutz. Security-Schulungen für alle Mitarbeiter gebe es bei weniger als der Hälfte (45 Prozent) der befragten Unternehmen, so die Autoren der Studie.

Fehlende oder nicht aktuelle Sicherheitsrichtlinien

Ein weiteres Ergebnis der Studie zeigt, dass 33 Prozent der privaten oder von der Firma zur Verfügung gestellten Geräte Zugang zu sensiblen Firmendaten haben. Gleichzeitig verfügt ein Drittel der befragten Unternehmen nicht über durchsetzbare Sicherheitsrichtlinien im mobilen Bereich. Unternehmen mit Sicherheitsrichtlinien überprüfen diese durchschnittlich alle neun Monate. Viele IT-Verantwortliche befürchten jedoch, dass diese Abstände zu gross sind, weil sie laut den Forschern davon ausgehen, dass die Zahl der Malware-Infektionen in den nächsten drei bis fünf Jahren steigen wird.

Sicherheitsvorfälle wie verlorene und gestohlene Endgeräte, Infektionen durch Schadsoftware wie Viren, Spyware und Trojaner sowie der Verlust oder Diebstahl von Firmen- oder Kundendaten haben gemäss der Studie einen erheblichen Einfluss auf die Geschäftsprozesse. Sie beanspruchen nicht nur die Zeit der Helpdesk-Mitarbeiter und andere IT-Ressourcen. Sie verringern auch die Produktivität der Angestellten und können deren tägliche Arbeit und auch die Zufriedenheit der Kunden beeinträchtigen, und sie schaden dem Ruf des Unternehmens. Selbst empfindliche Strafzahlungen als Folge von Sicherheitsvorfällen sind laut den Autoren des Berichts schon vorgekommen.

Fehlendes Bewusstsein

"Die heutige Gefahrenlandschaft verändert sich sehr schnell. Deshalb ist es für Unternehmen wichtig, das Thema IT-Sicherheit von vornherein im Bewusstsein zu verankern, anstatt es nachträglich anzugehen", sagte Mark Hughes, President BT Security. Die grösste Gefahr ist gemäss der Studie die Einstellung der eigenen Mitarbeiter. 74 Prozent der Angestellten nehmen die Sicherheit ihres Gerätes nicht ernst. Diese Einstellung sickert laut der Studie häufig von der Vorstandsetage ins Unternehmen. So glauben 69 Prozent der IT-Entscheider, dass das Thema Sicherheit von ihren CEOs nicht sehr ernst genommen wird.

Die Studie wurde im September und Oktober 2014 von Vanson Bourne im Auftrag von BT erstellt. Die Marktforscher befragten insgesamt 640 IT-Entscheider von Grossunternehmen aus elf Regionen (Grossbritannien, Deutschland, Frankreich, USA, Spanien, Südafrika und Australien). Die Unternehmen stammen aus der Finanzbranche, dem Handel und dem öffentlichen Dienst.