Industrie 4.0 – Noch fehlt es an Transparenz
Der Begriff der "Industrie 4.0" oder der "industriellen (R)Evolution" hat den Hype-Status abgelegt. Teile der Fertigungsindustrie sind längst eingestiegen. Die grossen Dienstleister haben sich ebenfalls in Stellung gebracht. Das Rennen um einen Platz und die Vorherrschaft in der Anbieter-Community ist eröffnet.


Dass wir mittlerweile mit Blick auf das Thema Industrie 4.0 dem reinen Hype Cycle entwachsen sind, überrascht nicht weiter, denn die Digitalisierung hat seit Längerem in der Fertigungsindustrie in der einen oder anderen Ausprägung Einzug gehalten. Automatisierung der Produktion und Robotik sind keine neuen Schlagworte. In grösseren Unternehmen wie etwa der Maschinen- und Automobilindustrie haben diese längst Fuss gefasst.
Aber im Fahrwasser der Protagonisten der automatisierten und intelligenten Fertigung bereiten sich viele weitere Segmente der Industrie darauf vor, ins "smarte Business" einzusteigen. Die heute verfügbaren Technologien, wie schnelle und grosse Netze, Lösungen und Plattformen aus der Cloud, stehen auch kleineren und mittleren Unternehmen zur Verfügung.
Industrie 5.0?
Das Differenzierungspotenzial gegenüber dem Wettbewerbsumfeld ist immens. Der Einzug von immer kostengünstigeren Robotern auch in kleineren und mittleren Unternehmen wird diese Entwicklung noch beschleunigen. Der nächste Schritt im Wettbewerb wird die Nutzung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz und sogenannten Deep-Learning-Systemen (umschreibt maschinelles Lernen als einen selbstadaptiven Algorithmus) sein, welche die industrielle Fertigung einem neuen intelligenten und autonom funktionierenden Level zuführen werden. Vielleicht werden wir dies dann Industrie 5.0 nennen.
Die "4.0" aber nur auf die "Produktion 4.0" zu beschränken, wäre zu kurz gegriffen. Es geht um mehr. Um Smart Services, ja um das ganze Unternehmen, eigentlich um das "Smart Enterprise". Dazu zählen auch die durchgängige Digitalisierung und Automatisierung der Geschäftsprozesse, angefangen bei der Analyse des Kundenverhaltens und der Nachfrageentwicklung über die Erfassung von Bestellungen und Aufträgen bis zur individualisierten Fertigung, Lieferung und Verrechnung.
Keine Transparenz bei den Industrie-4.0-Dienstleistern
Unsere neue Studie zur Industrie 4.0 zeigt aber auf, dass bei der Mehrheit der Unternehmen das Thema in seiner ganzen Tiefe, Bandbreite und Vielfalt noch nicht angekommen ist. Für viele Unternehmen steht die Frage im Zentrum, wie aus den kreativen Ideen und ersten Lösungsansätzen praktische, wettbewerbsfähige und kommerziell sinnvolle Business-Cases realisiert werden können. So besteht Beratungsbedarf in den Bereichen Integration, Auswahl der Lösungen, Sicherheit, Datenschutz und auch bei der Schaffung eines neuen Businessmodells.
Allerdings ergab die Umfrage zu unserer neuen Studie, dass für rund 30 bis 50 Prozent der befragten Unternehmen noch keine Transparenz am Markt der Anbieter herrscht. Sie waren nicht in der Lage, spontan einen qualifizierten Industrie-4.0-Dienstleister zu nennen. Hier ist enormes Potenzial für Serviceanbieter gegeben, sich mit einem "Starterkit" zu positionieren und Referenzen zu schaffen. Die Karten sind noch längst nicht verteilt.

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