Bundesamt für Strassen

Handys sollen im Kampf gegen Stau helfen

Uhr | Aktualisiert

Handydaten sollen auf Schweizer Strassen helfen, Staus frühzeitig zu verhindern. Das Astra lanciert ab März ein Pilotprojekt.

Der Bund will bei der Staubekämpfung auf Schweizer Strassen neue Wege gehen. Ab März 2014 wolle das Bundesamt für Strassen (Astra) Bewegungsdaten von Handys der Autofahrer auswerten, schreibt die Sonntagszeitung (SZ) in ihrer aktuellen Printausgabe.

Die Daten liefern solle Swisscom, der Auftrag wurde über eine öffentliche Ausschreibung vergeben. Kosten soll das Pilotprojekt 1,75 Millionen Franken, dauern soll es drei Jahre. Ausgewertet würden die Daten von der Verkehrsmanagementzentrale in Emmenbrücke. Diese gehört zum Astra. Ähnliche Systeme würden bereits in Deutschland und in den Niederlanden angewendet.

Alternative Routen wählen

Die sogenannten "Floating Car Data" sollen den Autofahrern helfen, frühzeitig über allfällige Zeitverluste informiert zu werden. Dies soll wie bisher über Radio, via Navigationsgeräte oder über Textanzeigen auf Autobahnen geschehen. So könnten sie schneller auf eine alternative Route ausweichen.

Diese Taktik kann allerdings auch ihre Tücken haben. Stefan Siegrist, Unfallexperte der Beratungsstelle für Unfallverhütung, rät in einem Interview mit der SZ von regelmässigen Umfahrungsempfehlungen ab. Denn die meisten schweren Unfälle ereigneten sich auf Ausserorts- oder Innerortsstrassen, so Siegrist. Autobahnen hingegen seien sichere Strassen.

Keine Zugdaten verwenden

Auch der Datenschutz müsste respektiert werden, schreibt die SZ weiter, so dass aufgrund der Handydaten keine Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich seien.

Schwierig dürfte es laut dem Bericht zwerden, zwischen Handydaten in fahrenden Autos und solchen in Zügen zu unterscheiden, vor allem an Stellen, an denen Bahnlinien und Strassen parallel verlaufen.