Eigenständiges PC- und Drucker-Geschäft

HP: Eine Aufspaltung mit Ankündigung

Uhr | Aktualisiert
von Coen Kaat

Die Trennung ist offiziell: HP will sich in zwei Unternehmen aufteilen. Das PC- und Drucker-Geschäft wird selbständig. Meg Whitman leitet künftig das neue HP Enterprise.

HP hat die Aufspaltung nun offiziell bestätigt. Das PC- und Drucker-Geschäft trennt sich von der Sparte für Server, Storage, Networking, Software und Dienstleistungen, wie das Unternehmen mitteilte. Die Abspaltung soll mit dem Ende des Geschäftsjahres 2015 abgeschlossen werden. Die endgültige Zustimmung des Board of Directors steht noch aus. Gemäss einem Bericht des Wall Street Journals sollen durch die Abspaltung 55'000 Stellen verloren gehen – 5000 mehr als bisher im Rahmen der Restrukturierung des Unternehmens geplant waren.

Das neue alte HP

Unter dem gleichen Namen und dem gleichen Logo kümmert sich das neue, verschlankte HP um den Bereich für PCs und Drucker. Das Unternehmen soll klare Ziele vor Augen haben und dabei unter anderem auch Technologien wie den 3-D-Druck ansteuern.

Dion Weisler soll zum neuen CEO von HP werden. Weisler habe gute Arbeit geleistet beim Aufbau der Beziehungen zu den Kunden und Channel-Partnern, sowie bei der Entwicklung von Produktinnovation, erklärte Geschäftsführering Meg Whitman. Mit der Aufspaltung soll dieser Fortschritt nur noch beschleunigt werden.

Hewlett-Packard Enterprise

Im Vorfeld der Abspaltung berichtete das Wall Street Journal, Meg Whitman würde diese Position übernehmen. Sie soll jedoch zum CEO von Hewlett-Packard Enterprise ernannt werden. Das neue Unternehmen will es den Kunden ermöglichen, das volle Potenzial von Big Data und der Cloud auszunutzen.

Durch die Abtrennung der PC- und Drucker-Sparte verringere sich die Schuldenlast für Hewlett-Packard Enterprise und dem Unternehmen würden zusätzliche Ressourcen zur Verfügung stehen. Das Resultat sei ein flexibleres Unternehmen. Gemäss Whitman soll Hewlett-Packard Enterprise die Innovation beschleunigen.

Fusion mit EMC wieder ein Thema?

Um eine mögliche Abkopplung des PC- und Drucker-Geschäfts kursierten lange Zeit Gerüchte. Whitman übernahm 2011 die Führung von HP. Zu ihren ersten Amtshandlungen zählte die Bodigung der Abkopplungspläne ihres Vorgängers Leo Apotheker. Dieser wollte die PC-Sparte vom Rest des Unternehmens loslösen.

Auch im Rahmen der Fusions-Gespräche mit EMC war dies ein Thema. Der EMC-Deal soll die Ausgliederung bestimmter Geschäftseinheiten von HP beinhaltet haben, wurde damals berichtet. Die Gespräche der beiden amerikanischen Unternehmen blieben jedoch fruchtlos und auch die Idee eines Spin-Offs schien damals vom Tisch zu sein.

Diese eventuelle Bedingung wird nun allerdings erfüllt. Das Wall Street Journal vermutet daher, die Fusion von Hewlett-Packard Enterprise und EMC könne erneut zum Thema werden. Die Abspaltung habe den Weg für ein derartiges Bündnis geebnet.

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