Multifunktionsdrucker

Hands-on: HP Pagewide Pro MFP 477DW

Uhr | Aktualisiert
von David Klier

Seit April sind HPs neue Pagewide-Drucker erhältlich. HP verspricht hohe Geschwindigkeiten, professionellen Farbdruck und niedrige Kosten. Die Redaktion hat das Modell 477DW getestet.

Das erste, was bei HPs Druckern aus dem Pagewide-Portfolio auffällt, ist die Stille. Die Geräte geben im Ruhemodus keinen Laut von sich. Weckt man sie auf, sind sie ebenfalls kaum zu hören.

Die Geräte der Serie drucken mit Tinte. Die kommt ohne Laser und somit ohne starke Lüfter aus. Trotzdem sehen die Geräte aus wie grosse Laser-MFPs.

HP verspricht mit der Pagewide-Technologie eine "neue Art des Business-Drucks", wie es in der Mitteilung zu den neuen Geräten heisst. Bei den Tintenstrahlern erstreckt sich der Druckkopf über die gesamte Blattbreite. Das Blatt bewegt sich beim Drucken durch den Druckkopf hindurch. Der Druckkopf selbst steht dabei still. Das bringt einige Vorteile mit sich.

Einer ist die Geschwindigkeit. HP verspricht bis zu 55 Seiten pro Minute. Also kaum mehr als 1 Sekunde pro Seite. Der gestestete HP Pagewide Pro MFP 477DW schaffte das spielend.

Aus dem Ruhezustand benötigt er für die erste Seite zwar rund 15 Sekunden. Aber danach fliegen die Seiten nur so aus dem Ausgabeschacht. Für die zweite Seite zeigte die Stoppuhr 0,6 Sekunden an. Das gilt aber nur für Text.

Buchstaben sind je nach Schriftgrad leicht ausgefranst

Die Qualität des gedruckten Textes ist gut, kann sich mit der eines Lasers aber nicht messen. Die Ränder der einzelnen Buchstaben sind je nach Schriftgrad leicht ausgefranst. Tinte, die sich in den Fasern des Papiers ihren Weg bahnt, bevor sie trocknet.

Das stört beim Lesen nicht. Man sieht es nur, wenn man sehr nah ans Papier heran geht oder eine Lupe zur Hand nimmt.

Beim Druck von Bildern lässt sich der 477DW etwas mehr Zeit. Für einen ganzseitigen Fotodruck benötigte der Drucker aus dem Ruhezustand insgesamt 47 Sekunden. Das Foto hatte eine Dateigrösse von 2,9 MB und eine Auflösung von 3840 × 2160 Pixel.

Der Fotodruck zeigt aber den zweiten grossen Vorteil der Pagewide-Technologie: Es gibt keine Streifen im Bild, die man sonst von Tintenstrahlern gewohnt ist. Bei einem Drucker ohne Pagewide-Technologie entstehen die Streifen durch den über das Blatt hin und her eilenden Druckkopf.

Einrichten des Scanners ist knifflig

Als Multifunktionsgerät kann der 477DW aber nicht nur Drucken, sondern auch Scannen. Bis man Dokumente digitalisieren kann, braucht man aber ein wenig Geduld.

Das Einrichten als Netzwerkdrucker ist über das grosse Touchdisplay sehr einfach und funktioniert vollkommen kabellos - vorausgesetzt man bindet das Gerät ins WLAN ein. Der Drucker führt den Anwender Schritt für Schritt durch die Konfiguration.

Beim Einrichten als Scanner geht es nicht so leicht. Der Drucker bietet auf seinem Display vier Varianten als Speicherort für digitalisierte Dokumente: E-Mail, Netzwerkordner, Sharepoint und Computer. Alle vier Varianten muss man selbst konfigurieren. Dazu benötige man einen Computer mit Netzwerkzugang, heisst es auf dem Display.

HP hat eine eigene Software für seine Drucker, die zunächst heruntergeladen werden muss: HP Utility. Darüber kann man verschiedene Einstellungen am Drucker verändern, den Stand der Tinte oder des Toners prüfen und eben auch den Scanner einrichten. In der Software gibt es die Variante "Sharepoint" nicht. Nur Scannen an Computer, Scannen an E-Mail und Scannen an Netzwerkordner bietet das Programm an.

1. Versuch: Scannen an Computer

Klickt man auf Scannen an Computer erhält man nach einigen Augenblicken eine Fehlermeldung. "Scannen an Computer ist nicht aktivierbar", steht da. Die nötige Software für diese Funktion sei nicht installiert.

2. Versuch: Sannen an E-Mail

Unter einer kurzen Erklärung, was sich hinter der Funktion verbirgt, gibt es einen Button, der den Anwender zur Einrichtung der Funktion führen soll. Es öffnet sich ein Browserfenster mit einer Fehlermeldung: Safari kann keine Verbindung zum Server aufbauen. Die Hinterlegte Adresse ist offensichtlich fehlerhaft.

3. Versuch: Scannen an Netzwerkordner

HPs Software führt hier je nach Betriebssystem des Rechners Schritt für Schritt durch die Einrichtung. Zunächst muss man einen Ordner erstellen, in dem später gescannte Dokumente landen sollen. Dann muss man diesen freigeben. Wenn das geschafft ist, soll man den Ordner registrieren, damit der Drucker ihn nutzen kann. Der Klick auf den entsprechenden Button führt zum gleichen Fehler wie bei der E-Mail-Einrichtung.

Über den PC kommt man nicht weiter. Der Drucker selbst bietet für den Fall Unterstützung. Ausser den Weg über die Software könne man die Konfiguration auch über den Browser durchführen. Der Drucker gibt seine IP-Adresse heraus. Wahlweise kann man sie mit einem weiteren Klick auch direkt ausdrucken.

Gibt man die IP-Adresse im Browser sein, öffnet sich eine Seite, die verschiedene Funktionen und Statusberichte des Druckers auflistet. Mit wenigen Klicks kann man hier die Scan-Funktionen einrichten. Vorausgesetzt, man hat den Netzwerkordner schon definiert und kennt auch dessen Adresse im Netzwerk.

Dokumente kann man in fünf verschiedenen Formaten scannen

Ist das erledigt, kann man bequem über das Displays des Druckers Dokumente scannen und im Netzwerkordner ablegen. Sogar das Dateiformat kann man am Drucker selbst anpassen. Folgende Dateiformate werden unterstützt:

  • JPEG
  • PDF
  • PDF verschlüsselt
  • TIFF
  • XPS

Über das Display am Drucker kann man ausserdem aus verschiedenen Vorlagen wählen. Etwa Notenlinien, Zeichenpapier oder Kalender kann man so ganz ohne PC ausdrucken. Der Drucker lädt die Vorlagen selbstständig aus dem Internet herunter und druckt sie aus. Einziger Wermutstropfen: Die Seiten sind alle mit dem Logo von HP versehen. Ausschalten lässt sich das nicht.

Tintenpatronen kosten zwischen 74 und 134 Franken

HPs drittes grosse Versprechen betrifft die Kosten. Der Pagewide Pro MFP 477DW kostet im HP-Store 529 Franken. Bei Digitec bekommt man ihn für 499 Franken. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt laut Digitec bei 709 Franken.

Die Tintenpatronen variieren ähnlich stark im Preis. Eine Kartusche mit Schwarzer Tinte kostet bei HP 96 Franken. Die Kartusche reicht für 3500 Seiten. Digitec listet sie für 74,40. Die Farbkartuschen kosten bei HP jeweils 99 Franken und reichen für 3000 Seiten. Digitec verlangt 76.40  pro Kartusche.

Wahlweise gibt es auch Kartuschen für 7000 respektive 10'000 Seiten (nur Schwarz). Im HP-Store findet man derzeit aber nur Magenta in dieser Grösse. HP verlangt 134 Franken. Digitec.ch zeigt für die Farbkartuschen mit 7000 Seiten Kapazität 108 Franken an. Die schwarze Kartusche mit 10'000 Seiten Kapazität kostet bei Digitec 113 Franken.

HP selbst bietet zudem ein zusätzliches Papierfach für 500 Blatt an. Im HP-Store kostet es 199 Franken.

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