Palme zur Rechten
Christopher Müller ist Inhaber und CEO von Die Ergonomen Usability AG. In seiner Kolumne reflektiert er die aktuellen Entwicklungen in der digitalen Welt.

Bald zeigt sich wieder, wie eklatant uns diese sozialen Netzwerke die Pflege unseres Freundeskreises erleichtern – aus den Ferien zum Beispiel. Man schiesst vormittags rasch ein Selfie, die Piña Colada in der Linken, die Palme zur Rechten, das Meer im Rücken. Zurück im gekühlten Hotel übergibt man es der App seines Vertrauens, ergänzt nach dem Duschen mit erläuterndem Text (z. B.: "Mein erster Drink auf Lanzarote!!!"). Dann tippt man kurz auf den Post-Knopf, und schon landet der Feriengruss im – hoffentlich grossen – Freundeskreis.
Vorbei die Zeiten, als man schwitzend hübsche Karten, passende Briefmarken und -kästen in überhitzten Küstenstädtchen suchte. Vorbei das peinliche Radebrechen mit lokalem Personal und das unvermeidliche Gefühl, übers Ohr gehauen worden zu sein. Selbst den Prozess des Schreibens erleichtert uns das Web 2.0 ungemein. Es erspart uns den deprimierenden Anblick des leeren Rückens, der möglichst originell gefüllt werden will. Es nimmt uns die Angst vor dem Verschreiber, der die ganze Karte zu Makulatur macht.
So viel zum Handwerklichen – seltsamerweise scheint der technische Fortschritt aber der Qualität nicht gut zu bekommen. Noch nie habe ich so viel Peinliches und Belangloses aus den Ferien erhalten wie in den letzten, sagen wir, drei Jahren. Und noch nie habe ich mich über diese leicht zerknitterten, vollgekritzelten papiernen Lebenszeichen mehr gefreut als heute.

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