Partner-Post Fachbeitrag von Xelon

So gelingt der Wechsel von VMware zu Proxmox

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von Ueli Schwegler, COO bei Xelon

Die Open-Source-Virtualisierungsplattform Proxmox hat sich zu einer beliebten Alternative zu VMware entwickelt, insbesondere seit den Veränderungen im VMware-Partnerprogramm. Was müssen Schweizer Managed-Service-Provider bei der Migration von VMware zu Proxmox beachten?

(source: Xelon)
(source: Xelon)

Broadcom hat nach der Übernahme des US-amerikanischen Tech-Unternehmens VMware das VMware-Partnerprogramm neu geordnet und es durch ein Einladungsmodell ersetzt. Dies reduziert die Anzahl der autorisierten VMware-Partner drastisch. Marktbeobachterinnen und -beobachter sehen in der Umstellung eine massive Benachteiligung kleinerer Partner, zu denen nicht wenige Schweizer Managed-Service-Provider zählen. Viele davon müssen nach dem 1. November 2025 entweder ihre Kundinnen und Kunden an einen der verbleibenden VMware-Partner übergeben oder auf andere Technologien ausweichen. Auch das bei Schweizer IT-Dienstleistungsunternehmen beliebte Whitelabel-Programm von VMware wird eingestellt.

Zahlreiche Tech-Unternehmen und Managed-Service-Provider prüfen aktuell eine Migration von VMware zur Open-Source-Virtualisierungsplattform Proxmox. Was gilt es dabei zu beachten?

Was Managed-Service-Provider über Proxmox wissen müssen

Proxmox ist technisch sehr leistungsfähig, aber weniger vorkonfiguriert als VMware. Funktionen wie Clustering, Hochverfügbarkeit oder Storage-Integration sind zwar integriert, erfordern aber mehr manuelles Setup und Know-how in Linux, Netzwerken und Storage-Systemen. Gerade auf Managed-Service-Provider, die es sich gewohnt sind, dass VMware vieles über vCenter und einheitliche GUIs abbildet, kann Proxmox anfangs komplex und zeitintensiv wirken.

Bei der Migration von VMware zu Proxmox haben Managed-Service-Provider unter anderem folgende Punkte zu klären und planen.

☑️ Bestandesaufnahme: Der Migrationsprozess sollte mit einer Liste aller Virtual Machines (VMs) mit CPU, RAM, Disk-Typ und -Grösse, Netzwerkschnittstellen, Snapshots, Backup-Status, IPs und Abhängigkeiten starten.

☑️ Zeitplanung: Gibt es innerhalb des Unternehmens das notwendige Know-how für die Migration von VMware zu Proxmox? Wer übernimmt wann welche Aufgaben? Wobei kann ein erfahrener IT-Partner unterstützen?

☑️ Priorisierung: Welche Workloads werden wann migriert?

☑️ Downtime-Planung: Je nach Migrationsvorgehen ist eine geplante Ausfallzeit unvermeidbar. Wann soll diese Downtime stattfinden, um den Arbeitsfluss möglichst nicht zu stören?

☑️ Backups: Vor der Migration sind vollständige Backups der VMware-VMs stark empfohlen.

☑️ Proxmox-Installation: Während des Installationsprozesses müssen grundlegende Parameter wie Sprache, Zeitzone, Netzwerk-Settings und insbesondere der Speicherort für VMs und Container ausgewählt werden. Der Storage-Typ – lokal, LVM, ZFS, Ceph oder NFS/iSCSI – kann die Performance, Redundanz und spätere Skalierbarkeit der Umgebung beeinflussen.

☑️ VM-Konvertierung: Die VMware-VMs müssen in Proxmox-kompatible Formate umgewandelt werden.

Gut zu wissen: VMware nutzt in der Regel das VMDK-Format, während Proxmox auf Formate wie QCOW2 oder RAW setzt.

☑️ Wahl der Migrationsmethode: Bei der Migration von VMware zu Proxmox kann man zwischen Cold Export, Live- oder Replikationsmigration sowie OVF- oder OVA-Export wählen.

☑️ Treiber und Tools: Für maximale Performance sollten VirtIO-Treiber in den VMs installiert werden. In Windows-VMs muss man diese Treiber manuell über das VirtIO-ISO installieren, während Linux-Distributionen oft bereits über integrierte VirtIO-Unterstützung verfügen.

☑️ Support: Vor allem Managed-Service-Provider mit kleinen Teams sollten spätestens nach der Migration entscheiden, ob der interne Proxmox-Betrieb dauerhaft möglich ist oder ob sie lieber mit einem verlässlichen IT-Partner zusammenarbeiten. Idealerweise suchen sie sich aber bereits vor der Migration einen Partner, der den Wechsel von VMware zu Proxmox mit ihnen plant und umsetzt. Dabei sollten sie darauf achten, dass der Support nicht nach der erfolgreichen Migration endet.

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Ueli Schwegler, COO bei Xelon

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