Kolumne: Digitale Transformation der IT

Jetzt gilt es, nach vorne zu schauen

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Martin Andenmatten, Gründer und Geschäftsführer, Glenfis. (Source: zVg)
Martin Andenmatten, Gründer und Geschäftsführer, Glenfis. (Source: zVg)

Wenn uns das von Corona bestimmte Jahr 2020 eines gelehrt hat, dann dies, dass bezüglich Planung das Sprichwort wieder einmal den Nagel voll auf den Kopf getroffen hat: "Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt." Die Prioritäten der aufwändig konzipierten und mit hart erkämpften Budgets untermauerten Vorhaben wurden beim einen oder anderen CIO wohl ab März des letzten Jahres neu geordnet und durch die eine oder andere Herausforderung im Backlog übersteuert. Nun, da sich endlich abzeichnet, dass mit den ermutigenden Impfstoffen die Pandemie zurückgedrängt werden kann, könnte man doch die liegen gebliebenen Initiativen wieder aufgreifen und in die Planung für 2021 aufnehmen?

Niemand möchte das vergangene Jahr nochmals durchleben müssen. Aber wenn man 2020 etwas Gutes abringen möchte, dann das, dass es uns die Augen geöffnet hat, wie schnell und unbürokratisch wir doch auch in der Lage sind, kontroverse Initiativen letztlich zielführend und schnell umzusetzen. Wenn Business und IT am gleichen Strang ziehen und die gleiche Strategie verfolgen, dann kann man sprichwörtlich Berge versetzen. Dies gilt es für die kommenden Jahre unbedingt zu bewahren: die gemeinsam mit dem Business geteilte Sicht auf das Wesentliche und Dinglichste und damit die Akzeptanz für Veränderungen aller Art und zu jeder Zeit.

Es braucht in Zukunft keine Trennung zwischen Business und IT mehr. Es braucht ein BizDevOps-Team, das eine einzige, dafür aber gemeinsam ­getragene Strategie entwickelt und bereit ist, Risiken und Chancen zwischen allen Parteien zu teilen. Gerade hier muss sich die IT-Organisation in den Unternehmen neu positionieren und aus der "Order-Taker"-Mentalität ausbrechen. Das Business braucht jetzt den strategischen Partner auf Augenhöhe, mit dem er die Geschicke des Unternehmens für die Zukunft mitgestalten kann. An diesen Capabilitys gilt es jetzt zu arbeiten und weniger, alle technologischen Entwicklungen selbst beherrschen zu wollen. Der Aufbau eines Service-Ökosystems mit der Integration aller notwendigen Lösungspartner, die sich flexibel an die sich verändernden Bedürfnisse anpassen lassen, bedingt neue Fähigkeiten, die für die Zukunft dringend benötigt werden.

Wenn jetzt nach vorne geschaut werden darf, dann bitte nicht wieder in erster Linie mit einer Planung beginnen, wie das Unternehmen mit neuster Technologie versorgt werden kann, die man dann wieder über die nächsten Jahre betreiben darf. Vielmehr gilt es, die IT-Organisation als ein strategischer Teil, als Businesspartner des Unternehmens, zu positionieren und dafür zu sorgen, dass über aktive Stimulierung, Förderung und Gestaltung von Business-Demands die Lösungen, die am meisten Werte versprechen, rasch und sicher über geeignete Servicepartner ­orchestriert und bereitgestellt und diese auch wieder ausgetauscht werden können.

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