Abbruch bei IT-Kooperationsprojekt von ZKB und BCV

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von ahi@netzwoche.ch
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) und die Banque Cantonale Vaudoise (BCV) haben das gemeinsame Projekt, die Informatik- und Backoffice-Ressourcen zusammen zu legen, abgebrochen. Bis 2011 hätte für 120 bis 150 Millionen Franken ein IT- und Backoffice-Dienstleistungszentrum mit Sitz in Zürich und eine Betriebsstätte in Lausanne entstehen sollen, hiess es im April 2007. Die neue Gesellschaft hätte 1'300 Personen beschäftigt, davon rund 1'050 im Kanton Zürich und 250 im Kanton Waadt. Zur Vorbereitung der Zusammenlegung wollte die ZKB bis 2011 1,2 Milliarden Franken in die Weiterentwicklung der eigenen Informatik investieren. Nun verkünden die beiden grossen Kantonalbanken, es habe sich während der Planungsphase gezeigt, dass die Informatikplattform der ZKB nicht bereit gewesen wäre, um die IT der BCV termingerecht zu integrieren. Diese Verzögerung hätte einen erheblichen finanziellen Mehraufwand verursacht. Zudem schien der erfolgreiche Projektabschluss gefährdet, der anfangs Kosteneinsparungen von 20 Prozent versprochen hatte. Man sei von der strategischen Option eines gemeinsamen Dienstleistungszentrums nach wie vor überzeugt und bedauere, dass das Vorhaben nicht realisierbar sei. „Vorerst befindet sich die ZKB wieder im Alleingang“, sagt Urs Ackermann, Pressesprecher der ZKB. Die Strukturen der grössten Kantonalbank seien zu komplex, um eine Partnerschaft einzugehen. Deswegen würde man weiterhin auf die bestehende Plattform vertrauen. Auch die BCV bleibt bei der bisherigen Lösung Osiris von Unicible. Die 1992 als Gemeinschaftswerk von mehreren Westschweizer Kantonalbanken gegründete Unicible ging 2002 in den alleinigen Besitz der BCV über. Im Zuge des Joint Ventures mit der ZKB wurde Unicible an IBM verkauft.
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