Finanzbranche setzt auf GenAI – trotz Herausforderungen
Die Einführung generativer KI verläuft in der Finanzbranche zügig. Vielerorts fehlt es jedoch noch an geeigneter Infrastruktur und genügend Fachkräften, was Innovationen, langfristige Renditen und den Datenschutz vor Herausforderungen stellt.

Generative künstliche Intelligenz (GenAI) hat in der Finanzbranche bereits flächendeckend Einzug erhalten. Laut dem diesjährigen Enterprise Cloud Index Report von Nutanix, der in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne erstellt wurde, nutzen nahezu alle befragten Finanzdienstleister Anwendungen auf Basis von GenAI, insbesondere in den Bereichen Kundensupport und Contenterstellung.
Gleichzeitig berichten 97 Prozent der 1500 weltweit befragten IT-, DevOps- und Plattformverantwortlichen, dass ihre Organisationen mehr für die Sicherheit ihrer GenAI-Modelle und -Anwendungen tun könnten. Hierbei seien vor allem Lücken bei den Kompetenzen, die für das Management von GenAI auf der bestehenden Infrastruktur notwendig sind, ein Problem.
Unzureichende Infrastruktur bremst Innovationen
Wie es weiter heisst, sehen 92 Prozent der Befragten zudem einen Verbesserungsbedarf in ihrer bestehenden Infrastruktur, um Cloud-native Anwendungen und Container vollumfänglich zu unterstützen. Denn obwohl sie bereits auf Containerisierung und Kubernetes setzen würden – insbesondere für GenAI-Workloads – stellen die Portabilität von Anwendungen und Datensilos weiterhin Hürden dar.
"Finanzdienstleister stellen verstärkt auf Container und Hybrid-Cloud-Umgebungen um, verstehen sie aber nicht als blosse Technologie-Upgrades", lässt sich Lee Caswell, Senior Vice President of Product and Solutions Marketing bei Nutanix, in der Studie zitieren. Wie es weiter heisst, bilden diese Technologien die Grundlage für GenAI-Anwendungen, die wiederum eine bessere Betrugserkennung, mehr Sicherheit und intensivere Kundeninteraktionen ermöglichen würden. Für Finanzdienstleister seien Container und hybride Cloud-Umgebungen damit zentrale Werkzeuge, um Innovationskraft, Agilität und Vertrauen zu steigern.
Fachkräftemangel als Hemmnis
Besonders der Mangel an qualifizierten IT-Fachkräften bremse laut dem Enterprise Cloud Index Report die weitere Skalierung von GenAI-Projekten. 98 Prozent der Befragten hätten deshalb Schwierigkeiten, generative KI von der Entwicklung in den Echtbetrieb zu überführen. 62 Prozent würden aktiv nach GenAI-Experten im Rahmen von Neueinstellungen suchen.
Erst auf lange Sicht rentabel
Obwohl viele Unternehmen mit kurzfristigen Investitionen in GenAI rechnen, gehen 39 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen davon aus, zunächst Verluste zu verbuchen. Erst in ein bis drei Jahren erwarten 58 Prozent Gewinne. Das unterstreiche den Bedarf an besseren Werkzeugen, um GenAI-Renditen zu messen, heisst es weiter.
Sicherheit und Compliance bleiben zentral
Datensicherheit und Compliance behalten auch im Zuge der KI-Transformation ihren Stellenwert: 96 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass GenAI die Priorisierung von Datensicherheit und -schutz beeinflussen wird. Zudem hätten 90 Prozent Bedenken hinsichtlich Datensicherheit im Umfeld ihrer IT-Lieferanten. Dies zeigt laut der Studie die Komplexität der Aufgabe, KI-Bereitstellungen ausreichend abzusichern.
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